Vergrößerung des Forschungszentrums:BMW baut Münchens Norden um

BMW möchte sein Forschungszentrum im Münchner Norden vergrößern. Dafür plant der Konzern den Kauf einer ehemaligen Kaserne in Milbertshofen.

Thomas Kronewiter

Der Autobauer BMW plant eine wesentliche Erweiterung seines Forschungs- und Innovationszentrums (FIZ) im Münchner Norden. Dazu will der Konzern weitere 160.000 Quadratmeter der ehemaligen Kronprinz-Rupprecht-Kaserne erwerben, 80.000 Quadratmeter hatte BMW bereits früher schon angekauft.

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Der Autobauer BMW plant die Erweiterung des FIZ (Forschungs- und Innovationszentrum) im Münchner Norden. Dazu will der Konzern weitere Teile der ehemaligen Kronprinz-Rupprecht-Kaserne erwerben.

(Foto: dapd)

Das Projekt, das firmenintern unter dem Stichwort "FIZ Nord-Nord" läuft, wird derzeit mit der Stadtverwaltung beraten. Für die Umsetzung muss das städtische Strukturkonzept für die Kaserne geändert werden, aus einem Wohnareal soll ein "Sondergebiet Forschung und Entwicklung" werden. Bis Jahresende, hofft Michael Hardi, Sprecher des Planungsreferats, soll das Beschlusspapier dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden.

Die entsprechende Grundsatzentscheidung habe der BMW-Vorstand bereits getroffen, mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Vertreter des Eigentümers Bund liefen "erste Sondierungsgespräche", bestätigt BMW-Sprecherin Katharina Singer. Die 16 Hektar, die BMW jetzt seinem Firmengelände zuschlagen will, sind nach dem bisherigen Konzept zwar dem Wohnen vorbehalten. Allerdings hat der Bund diese Flächen bisher nicht vermarkten können, was die jetzt anstehende Änderung des Strukturkonzepts erleichtern dürfte.

Geht das Immobiliengeschäft so über die Bühne, wird BMW am Ende nahezu die komplette ehemalige Kaserne östlich der Schleißheimer Straße gehören - mit Ausnahme von rund drei Hektar, die für das neue Gymnasium im Münchner Norden reserviert sind. Westlich der Schleißheimer Straße, im sogenannten Virginia-Depot, sind schon jetzt Betriebsgelände des Technischen Hilfswerks und der Münchner Stadtentwässerung, Sport- und weitläufige Biotopflächen untergebracht. Dazu sollen noch 3,9 Hektar für höherwertiges Gewerbe und ein Zufahrtsbereich für das FIZ von BMW kommen.

Kurze Wege

Der Konzern plant mit einer letzten großen Erweiterung seiner Ideenschmiede die "nachhaltige Sicherung des Firmenstandorts München". Investitionen in den Standort Deutschland in Milliardenhöhe hatte der Autobauer bereits im vergangenen Jahr angekündigt, die Pläne für den Münchner Norden seien davon ein wesentlicher Teil, sagt Singer. Die Stadt unterstützt diese Pläne - zumal man sich von der Konzentration der bislang über den gesamten Münchner Norden verstreuten Betriebsstandorte städtebauliche Vorteile verspricht. BMW profitiere durch die "Arrondierung von kurzen Wegen", sagt Sprecherin Singer, die Stadt von einer Reduzierung des Verkehrs.

Auch in der neuen Fassung des Strukturkonzepts will München am Standort des neuen Gymnasiums in der nordöstlichsten Ecke der früheren Kaserne an der Knorrstraße festhalten. Das Baureferat hat mittlerweile geprüft, dass der Platz für eine vierzügige Schule ausreicht. Letzteres zweifelt der Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart an. Verwirklicht BMW seine Pläne, gehen der Stadt bis zu 1400 Wohnungen und die zugehörige Infrastruktur verloren. Teilweise soll dies auf dem Areal der Bayern-Kaserne an der Heidemannstraße kompensiert werden. Als Ausgleich für die Ausweitung der BMW-Flächen muss zusätzliches Grün im Virginia-Depot entstehen.

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