Veranstaltungen:Zukunftskomödie und Zigeunergeiger

Veranstaltungen: Seit den Siebzigern steht Mathias Richling schon als Kabarettist auf der Bühne. Der 65-jährige Schwabe eröffnet am 14. September die Aschheimer Spielzeit im Kulturellen Gebäude.

Seit den Siebzigern steht Mathias Richling schon als Kabarettist auf der Bühne. Der 65-jährige Schwabe eröffnet am 14. September die Aschheimer Spielzeit im Kulturellen Gebäude.

(Foto: Claus Schunk)

Das neue Aschheimer Kulturprogramm bietet vor allem Theater, aber auch Musik und Kabarett

Von Udo Watter, Aschheim

Es gibt Menschen, die können mit der überdrehten Parodierkunst und dem schwäbischen, bisweilen ins Hysterische kippende Timbre von Mathias Richling nicht viel anfangen. Manch kritische Stimme kommt dabei auch aus dem altbayerischen Raum, dort, wo verbale und körpersprachliche Lakonie quasi eine Stammestugend ist. Gleichwohl hat Richling, der seit vielen Jahren mit seinen Programmen und Shows auf der Bühne wie im Fernsehen erfolgreich ist, im Freistaat natürlich auch zahlreiche Fans.

In Aschheim wird er am 14. September die neue Spielzeit eröffnen, und man darf davon ausgehen, dass das Kulturelle Gebäude an diesem Abend ausverkauft sein wird. Der Kabarettist präsentiert dort sein Programm "Richling und 2084". Es ist freilich keine Science Fiction, sondern spiegelt die Zukunft im Heute wider. Richling fragt sich: "Wie zukunftstauglich sind unsere Politiker, etwa Angela Merkel oder Andrea Nahles? In welchen Abgrund führen uns Trump, Putin oder Erdoğan, welche jeder auf seine Weise mit der Zertrümmerung aller demokratischen Werte begonnen haben?" Scharf, mit schneller Zunge und bekannter Wandlungsfähigkeit versucht er, die "Geisteshaltung dieser Demagogen bis zur Kenntlichkeit zu entlarven".

Einen Monat später, am 14. Oktober, ist das "Kulti", wie die Aschheimer ihren bekanntesten Veranstaltungsort nennen, Schauplatz der Komödie "Willkommen bei den Hartmanns" nach dem Film von Simon Verhoeven. Die Refugees-Welcome-Villa der bürgerlichen Familie Hartmann wird darin gleichsam zum Narrenhaus.

Am 10. November kommt der tschechische Geiger Pavel Šporcl nach Aschheim. Er präsentiert mit seinem Ensemble das Programm "Gipsy Way". Neben Volksliedern, Csárdás und Filmmelodien spielt er auf seiner blauen Violine auch virtuose Stücke berühmter "Zigeunergeiger". Nach einer längeren Winterpause geht die Aschheimer Saison mit der Gesellschaftskomödie "Kunst" von Yasmina Reza am 8. Februar weiter: Das weltweit erfolgreiche Theaterstück handelt davon, wie eine langjährige Freundschaft dreier Männer durch ein (monochrom weißes) Bild auf die Probe gestellt wird. Es geht bald nicht mehr um die Frage, was Kunst ist, sondern um das Bild, das jeder der drei sich von den anderen gemacht hat. Am 15. März folgt die Zukunftskomödie "Fehler im System", bei der ein Haushaltsroboter als virtueller Doppelgänger des Protagonisten für Verwirrung sorgt. Mit dem Musical "Blue Moon", einer Hommage an die Jazzsängerin Billie Holiday am 28. April sowie dem Auftritt des Kabarettisten Han's Klaffl ("40 Jahre Ferien - ein Lehrer packt ein") endet am 17. Mai die Spielzeit 2018/19.

Daneben gibt es, wie immer in Aschheim, ein umfangreiches Kindertheaterprogramm: "Zwerg Nase" wird am 20. Oktober gezeigt, "Weihnachten mit Benjamin Blümchen" am 8. Dezember gefeiert. Am 27. Januar präsentiert Willy Astor sein Lauschlieder-Projekt "Kindischer Ozean". Es folgen die Stücke "Der kleine Prinz" im März, "Mein Freund Charlie" im April und im Mai "Michel aus Lönneberga".

Karten für die Einzelveranstaltungen gibt es im Vorverkauf in der Gemeindebücherei, im Kulturamt oder online über www.muenchenticket.de.

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