Urnengang:Wahltag in Putzbrunn

Am Sonntag entscheidet sich, wer die kommenden sechs Jahre das Rathaus der Gemeinde führt. Bürgermeister Edwin Klostermeier geht als Favorit ins Rennen gegen Eduard Boger und Walter Hois.

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Rund 4800 Wahlberechtigte sind am Sonntag in Putzbrunn aufgerufen, ihren Bürgermeister für die kommenden sechs Jahre zu bestimmen. Zur Wahl stehen neben Amtsinhaber Edwin Klostermeier (SPD) der CSU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Eduard Boger, sowie der Kandidat der Gemeinschaft pro Putzbrunn, Walter Hois.

Wahllokale sind im Rathaus, im Gemeindekindergarten an der Kiefernstraße, in der Lebenshilfe Werkstatt in der Waldkolonie und im Bürgerhaus. 869 Putzbrunner hatten Briefwahlunterlagen angefordert, das sind fast 200 mehr als 2012 (685). Womöglich deutet das auf eine höhere Wahlbeteiligung hin als vor sechs Jahren (57,7 Prozent). Mit einem vorläufigen Endergebnis wird gegen 19 Uhr gerechnet.

Der erbitterte Schlagabtausch blieb aus

Letztendlich ist der Wahlkampf friedlicher ausgefallen, als die Kontrahenten zuvor prognostiziert hatten. Edwin Klostermeier, der seit 2006 Bürgermeister ist, hatte noch vor ein paar Monaten orakelt, dass es vor dem Urnengang schmutzig werden würde. Er rechnete damit, dass ihn insbesondere die GPP mit Angriffen überziehen würde - unterstützt von der Freien Wähler Gemeinschaft, die im Gremium oft an der Seite der GPP auf Konfrontationskurs zum Bürgermeister geht.

Auch Hois erwartete einen erbitterten Schlagabtausch. Doch am Ende war es wie in einem Western, in dem sich zwei Gegner zwar latent provozieren, eine finale Abrechnung jedoch ausbleibt. Der dritte Bewerber, Eduard Boger, war von Anfang an zwischen den beiden anderen gestanden, hatte allerdings im Laufe der Auseinandersetzungen häufiger die Positionen von Klostermeier geteilt als jene von Hois.

Es dürfte ein spannender Wahlsonntag werden, denn mit einer Wiederholung des Ergebnisses von vor sechs Jahren, als der Amtsinhaber gegen ebenfalls zwei Herausforderer satte 70,3 der Stimmen erzielte, rechnet niemand. CSU-Kandidat Boger, der bereits damals angetreten war, kam als Neuling auf der politischen Bühne nur auf 18,7 Prozent.

Eine Stichwahl scheint möglich zu sein

Gut möglich, dass er sein Ergebnis deutlich steigert, schließlich hat er an Bekanntheit hinzugewonnen. Zudem ist die CSU ist in eher ländlichen Gemeinden, zu denen Putzbrunn zählt, traditionell stark. Allerdings ist die Frage, inwiefern parteipolitische Überlegungen bei einer Personenwahl eine Rolle spielen.

Interessant wird auch sein, inwiefern der gebürtige Putzbrunner Walter Hois mit seiner großen Bekanntheit im Ort, seiner engen Bindung zu zahlreichen Vereinen und seiner Kampagne, die vor allem auf eine größere Beteiligung der Bürger an den politischen Prozessen in der Gemeinde setzt, bei der Bevölkerung punkten kann. Hois bewegt sich erst seit zwei Jahren auf politischem Terrain, damals war er erstmals in den Gemeinderat gewählt worden. Bei Edwin Klostermeier, der als Amtsinhaber auch vor dem Hintergrund des klaren Ergebnisses von 2012 favorisiert ist, dürfte es vor allem darauf ankommen, inwiefern er seine Anhänger mobilisieren kann, zur Wahl zu gehen. Sollte keiner der drei Kandidaten am Sonntag die absolute Mehrheit erzielen, kommt es zwei Wochen später zur Stichwahl.

Die SZ wird am Sonntag auf ihrer Facebook-Seite www.facebook.com/SZLandkreisMuenchen/ live vom Wahlausgang in Putzbrunn berichten.

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