Unterschleißheim:Zu viele Esser

Die Mensa des Unterschleißheimer Carl-Orff-Gymnasiums gibt täglich 360 Gerichte aus, obwohl sie nur für 200 ausgelegt ist. Deshalb soll sie nach Abschluss der laufenden Schulerweiterung ebenfalls vergrößert werden

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Parallel zur gerade laufenden Erweiterung des Unterschleißheimer Carl-Orff-Gymnasiums hat der Schulzweckverband jetzt noch zwei weitere Baustellen in der Schule zur Aufwertung des außerschulischen Angebots eröffnet. Die Schulmensa soll umgestaltet und erweitert, das Provisorium der offenen Ganztagsbetreuung im Foyer der Sporthalle zu einem vollwertigen Aufenthaltsraum mit Küche ausgebaut werden. Von dieser Neuerung profitieren dann auch die Vereine, die in der Halle ihre Spiele bestreiten.

Die 2008 neu errichte Mensa hat schon wieder Engpässe. Ausgerichtet für gut 200 Gerichte täglich, serviert sie aktuell in der Regel 360. Damit ist nicht nur der Platz für die Esser knapp, auch in der Küche arbeitet mehr Personal als seinerzeit gedacht. Und zudem haben sich auch die Anforderungen an die Schulverpflegung in den knapp zehn Jahren deutlich verändert, sodass Küchen- und Lagerbereich optimiert werden müssten. Geplant ist nun, einen derzeitigen Umkleideraum im Erdgeschoss aufzulösen und mit dem benachbarten Lager zu einem großen Vorbereitungsbereich zu verbinden. Dorthin können dann Details aus der Küche verschwinden und dort neue Räume schaffen. Die Umkleiden werden ins Untergeschoss verlegt, wo sie auch in ausreichender Größe ausgeführt werden können. Es entsteht auch eine separate Waschküche.

Die offene Ganztagsbetreuung hat sich im Foyer der Sporthalle entwickelt und improvisiert dort eine Betreuung für mittlerweile 270 Schüler. Angesichts der Dauer der Betreuung wird auch eine Brotzeit ausgegeben - in einer ebenso improvisierten Form, die von den Genehmigungsbehörden gerade noch geduldet wird.

Deshalb sei es "dringend erforderlich, den provisorischen Betrieb der Essenszubereitung und -ausgabe auf den aktuellen technischen Stand zu bringen", findet die Zweckverbandsverwaltung.

Die Pläne sehen vor, den derzeit offenen Garderobenbereich des Foyers aufzugeben und dort stattdessen eine Küche mit Ausgabe einzubauen. Ein Lagerraum der Schule im Hallentrakt kann die Sportgeräte aufnehmen. Für die Vereinsnutzung werden anstelle des jetzigen Essensbereichs mobile Garderobenständer aufgestellt, die ansonsten gelagert werden können, wo aktuell die Essensausgabe stattfindet.

Die neue Küche ist darauf ausgerichtet, 350 Schüler mit einem Imbiss zu versorgen. Außerdem kann sie von der Ganztagsbetreuung als kleine Lehrküche für eigene Aktivitäten genutzt werden. Und die Vereine erhalten mit ihr ebenfalls ein vollwertiges Angebot für ihre Zuschauer bei Veranstaltungen.

Die Kosten von rund 600 000 Euro für den Umbau Mensa und weit über 900 000 Euro für die neue Küche müsste der Landkreis tragen. Der Schulzweckverband, dem neben Ober- und Unterschleißheim auch der Landkreis angehört, hat die Maßnahmen dem Kreistag jedenfalls einstimmig empfohlen. Beim Aufbau der Küche im Sporthallenfoyer wird allerdings noch im Detail aufgeschlüsselt, welche Kostenanteile für die Ganztagsbetreuung notwendig sind und was ausschließlich der Vereinsnutzung zugute kommt. Diese Kosten trägt dann Unterschleißheim ohne Einbindung des Zweckverbands alleine.

Der Erweiterungsbau des Carl-Orff-Gymnasiums ist unterdessen fast fertig. In den Osterferien ziehen Schüler und Lehrer in den Neubau. Danach beginnt die Sanierung des alten Gebäudes, die bis Februar 2018 angesetzt ist. Der Umbau der Mensa könnte erst 2018 starten. Der Einbau der Küche ins Sporthallenfoyer soll nach Möglichkeit bereits im September beginnen. Während der Bauzeit von drei Monaten müsste die Ganztagsbetreuung anderswo untergebracht werden.

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