Unterschleißheim:Wohnen am Business Campus

Unterschleißheim: Auf dem ehemaligen EADS-Gelände entsteht derzeit der Business Campus. Nach den Vorstellungen der SPD könnten dort, wo einst die Parkplätze waren, Wohnungen gebaut werden.

Auf dem ehemaligen EADS-Gelände entsteht derzeit der Business Campus. Nach den Vorstellungen der SPD könnten dort, wo einst die Parkplätze waren, Wohnungen gebaut werden.

(Foto: Catherina Hess)

Die Unterschleißheimer SPD stellt sich gegen die umstrittene Bebauung Richtung Berglwald und schlägt stattdessen fünf andere Flächen vor, auf denen in den nächsten 15 bis 20 Jahren Häuser entstehen können. Darunter ist der ehemalige EADS-Parkplatz

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Geht es nach der Unterschleißheimer SPD, sollen die strittigen Grundstücke am südwestlichen Stadtrand bei Klosterfeld und Valerystraße auch in den nächsten 15 bis 20 Jahren nicht bebaut werden. Sie bringt stattdessen fünf andere, bisher teils gewerblich genutzte Flächen ins Spiel, auf denen Wohnungen entstehen können. Hintergrund ist die anstehenden Fortschreibung des Flächennutzungsplans, bei deren Vorbereitung auch die Parzellen in Richtung Berglwald als potenzielles Wohnbauland diskutiert worden waren. Dagegen hatte sich massiver Bürgerprotest erhoben, die Einleitung eines Bürgerentscheids steht im Raum.

Nach den Vorstellungen der Sozialdemokraten, die Bürgermeister Christoph Böck und Katharina Bednarek, Baureferentin im Stadtrat, am Dienstag auch bei einer Veranstaltung im Sehbehindertenzentrum vorstellten, sind folgende Flächen für den Wohnbau geeignet: Der bisherige Parkplatz des EADS-Geländes an der Landshuter Straße am Ostrand des künftigen "Business Campus", die frei gebliebene Parzelle an der Ecke der Landshuter Straße mit dem Furtweg, ein Streifen entlang der Bebauung an der Mallertshofener Straße in Lohhof-Süd und das sogenannte Erdbeerfeld am Münchner Ring zwischen der Bebauung Valerystraße und dem Waldfriedhof. Dazu liebäugeln die Genossen noch mit der Umwidmung einer Gewerbefläche nördlich der Bahnlinie in Lohhof in Wohnbauflächen, was allerdings noch nicht ausverhandelt ist.

Diese Ausweisungen würden nach Kalkulationen der SPD für die nächsten rund 15 Jahre Wohnraum für etwa 2500 Menschen schaffen. Das läge in dem von der Stadt selbst gesteckten Rahmen eines jährlichen Bevölkerungswachstums von 0,5 Prozent. "Die Flächen südlich der Valerystraße sind dafür nicht notwendig", sagt Bednarek. Bislang ist unter der Flächenauswahl der SPD in der Öffentlichkeit das Erdbeerfeld am umstrittensten. Die Pläne der SPD sehen einen Lückenschluss der Wohnbebauung bis zum Friedhofsgelände vor. Auf der größten der von der Fraktion ins Auge gefassten Flächen könnten fast 900 Menschen Raum finden.

Als besonders wertvoll bezeichnete Bednarek die potenziellen Neubauflächen östlich der Mallertshofener Straße, da diese im Eigentum der Stadt seien: "Dort können wir Modelle für günstigen Wohnraum umsetzen." Als gravierende Zusatzaufgabe für die Wohnraumentwicklung sieht die SPD Angebote für seniorengemäßes und integriertes Wohnen. Hierfür hat die Fraktion im Stadtrat bereits zwei Ansätze eingebracht: die Nutzung einer Vorbehaltsfläche am Rand des Valentinparks an der Eschenstraße und die Absiedlung des Stadtbauhofs aus der Hauptstraße und die Umnutzung dieses Geländes. Zudem kündigt Bednarek einen Vorstoß für ein freies Baugebiet nahe dem S-Bahnhof an.

Debattiert wird derzeit einzig die Darstellung neuen Baulands im Flächennutzungsplan. Eine Umsetzung der einzelnen Ausweisungen würde sich dann über die 15 bis 20 Jahre Laufzeit des Planes erstrecken. Nach den Vorstellungen der SPD soll erst dann überhaupt neues Bauland ausgewiesen werden, wenn der Neubau der Michael-Ende-Grundschule steht. Dann stehen vier zusätzliche Grundschulklassen zur Verfügung, die überhaupt erst die Infrastruktur für neue Ansiedlungen bilden.

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