Unterschleißheim:Weltmusik und Mondgeschichten

"Fei scho" und Martina Eisenreich treten beim Zeltfest auf

Als im Jahr 2004 der Landesverein für Heimatpflege und der Bayerischen Rundfunk nach dem liebsten bairischen Wort suchte, gingen knapp 10 000 Vorschläge ein. Gewonnen hat das verstärkende "fei", nicht zuletzt weil der Jury die Begründung des Einsenders so gut gefiel: das Wort sei "ein gutes Beispiel für die Farbigkeit des als grobschlächtig verkannten Bairischen".

Die Klangfarbigkeit bayerisch-traditioneller Melodien ist eine Inspirationsquelle, aus der die Gruppe "Fei scho" schöpft, und das tut sie auch alles andere als grobschlächtig, sondern höchst virtuos. Die fünf Mitglieder entwickelten seit ihrer Gründung 2003 bayerische Traditionen weiter und kombinierten sie mit fremden Stilarten, und das so originell und klischeefrei, dass sie quasi das Label "Alpine Weltmusik" etabliert haben.

Beim Unterschleißheimer "Zeltfest" am Stadionpark, das von Mittwoch, 5., bis Sonntag, 9. August, gefeiert wird, ist "Fei scho" einer der beiden musikalischen Haupt-Acts. Die Band, die sich in den vergangenen Jahren von der Besetzung her, etwas verändert hat, wird am Freitag, 7. August, ihr aktuelles Album "Weltensprung" vorstellen, Beginn 20 Uhr. Von der ursprünglichen Formation sind noch Gitarrist Martin Lidl und Bassistin Anschi Hacklinger übrig, die auch für die meisten Kompositionen verantwortlich zeichnen. Dazu spielen Robert Alonso (Trompete, Tenorhorn), Helmut Sinz (Akkordeon) und Schorsch Karrer (Perkussion). Insgesamt hat der aktuelle "Fei scho"-Sound mehr karibische und afrikanische Einflüsse integriert, ist rockiger, aber auf der anderen Seite auch schön bayerisch-melancholisch: Zwischen Zwiefacher, Andenjodler und Tuba-Gypsy-Sound. Karten für dieses Konzert kosten 15, ermäßigt acht Euro.

Ein weiterer musikalischer Höhepunkt ist am Samstag, 8. August. Dann gastiert die Violinistin und Komponistin Martina Eisenreich in Unterschleißheim: Die Erdingerin, die seit 2009 als Dozentin für Filmmusik und Sounddesign an der Hochschule für Fernsehen und Film München arbeitet, präsentiert mit ihren Partnern das Album "Contes de Lune" (Mondgeschichten): eine Melange aus Balkan und Bluegrass, Musette, Gypsy und Tanzmusik. Das Konzert des Martina Eisenreich Quartetts beginnt um 20 Uhr. Karten kosten 15 Euro, ermäßigt acht Euro.

Ansonsten gibt es von Mittwoch bis Sonntag die Möglichkeit , die Zirkusschule mit dem Circus Bambino von 10 bis 12 Uhr und 13 bis 14 Uhr zu besuchen: Hier können Kinder ab sechs Jahren eigene Nummern einstudieren und sie am Sonntag, 9. August in einer großen Gala präsentieren, Beginn 18 Uhr. Der Mitmach-Zirkus und die Gala sind umsonst. Überdies gibt es noch vier Kindertheater-Vorstellungen, Beginn jeweils 16 Uhr: " Das Grüffelokind" am Mittwoch, "Rote PiRatte über Bord" am Donnerstag, "Zirkus Pantomimi" am Freitag und "Der kleine Rabe Socke" am Samstag. Tickets kosten jeweils vier Euro.

Alle Veranstaltungen finden auch bei schlechtem Wetter statt - sollte es die Witterung erfordern, wäre das Zirkuszelt beheizbar. Der Kartenvorverkauf ist möglich im Ticket Shop am Rathausplatz 1, Telefon 089/ 31 009 200. Tickets an der Tageskasse sind 45 Minuten vor Veranstaltungsbeginn erhältlich.

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