In der neuen Stadtmitte von Unterschleißheim soll es künftig auch großflächigen Einzelhandel geben. Es geht um zwei, zentrale große Ladenflächen mit mehr als 1500 Quadratmetern. Dazu soll eine weitere mit etwa 1000 Quadratmetern kommen. Möglich wird das auch, weil mittlerweile eine Einigung mit dem Eigentümer des Postgeländes erzielt worden ist. Jetzt wird eine Planung aus einem Guss mit dem Grundstück des früheren Isar-Amper-Zentrums (IAZ) möglich. Die alten Gebäude sollen abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden.
Diese Zentrumsplanung treibt die Stadt seit 2019 voran. Sie soll die triste Situation rund um den Rathausplatz beenden und der Stadt zwischen S-Bahnhof, Rathaus und Bürgerhaus wieder ein pulsierendes Herz verleihen. Die Gebäude aus den Achtzigerjahren sollen weichen und stehen mittlerweile weitgehend auch leer. Das Konzept für die neue Mitte steht nach Architektenwettbewerb, vorzeitiger Bürgerbeteiligung und diversen Änderungen seit einiger Zeit weitgehend fest. Statt ursprünglich zwei Hochpunkten unter 50 Meter im Norden und im Süden des IAZ-Komplexes wird es noch einen im Süden nahe der Le-Crès-Brücke geben. Auf ein Hotel wird verzichtet. Es wird eine Mischung aus Wohnbebauung, Büros und Geschäften angestrebt. Diese im vergangenen Jahr festgezurrten Änderungen wurden jetzt ergänzt.
Von einer Shopping-Mall wie im IAZ-Komplex hat man sich längst verabschiedet. Ein Handels-Gutachten empfahl nun aber, nicht nur eine Reihe von mehr oder weniger kleinen Geschäften im Erdgeschoss anzusiedeln, sondern auch zwei bisher nicht näher definierte sogenannte Magnete, also größere Geschäfte, die viel Kundschaft anziehen, zu ermöglichen. Dazu soll ein größeres Geschäft auf dem bisherigen IAZ-Parkplatz entstehen; ein Drogeriemarkt ist dort im Gespräch. Martin Bengler vom Geschäftsbereich Bauleitplanung im Rathaus sagte am Dienstag im Bauausschuss, man müsste für die größeren Ladengeschäfte baurechtlich zwei Sondergebiete ausweisen.
Der Bauausschuss beschloss, das Bebauungsplanverfahren nach dem jetzt vorliegenden, aktualisierten Konzept für die neue Stadtmitte einzuleiten. Auf Anregung von Jürgen Radtke (Grüne) könnten auf den gepflasterten Fußgängerbereichen mobil versetzbare Bäume in Pflanztrögen platziert werden – als Maßnahme für heiße Sommer, in denen sich versiegelte Flächen aufheizen. Bengler sagte, man werde den Vorschlag in den städtebaulichen Vertrag aufnehmen, der noch mit den beiden Investoren abzuschließen sei.
Wann der Abriss und der Bau der neuen Stadtmitte beginnt, ist noch offen. Als Termin bis zur Fertigstellung nannte der Investor Rock Capital, der auf dem IAZ-Areal plant, mal das Jahr 2033.