Unterschleißheim:Oben auf der Wunschliste

Seniorenbeirat will Mehrgenerationenhaus in der Bezirksstraße

Der Unterschleißheimer Senioren- und Behindertenbeirat hält an den Plänen für ein Mehrgenerationenhaus an der Bezirksstraße in Lohhof fest und mahnt ein pädagogisches Konzept dafür an. Ein solches sei "unabdingbar" für ein Mehrgenerationenhaus, schreibt die Vorsitzende Sonja Lehnert im Namen des Beirats: "Ansonsten würde die Chance vertan, einen Mehrwert für diese Örtlichkeit zu schaffen."

Der Stadt hat das Areal der ehemaligen Esso-Tankstelle gekauft, um dort einen Supermarkt und Wohnungen zu errichten, wobei auch ein Mehrgenerationenhaus auf der Wunschliste stand. Allerdings hat sich zuletzt gezeigt, dass all diese Vorhaben nicht mit dem geltenden Bebauungsplan zu vereinbaren sind. Im Stadtrat wurde deshalb über Abstriche diskutiert und das Mehrgenerationenhaus infrage gestellt. Annegret Harms von der SPD plädierte etwa dafür, Wohnraum zu schaffen, aber auf das flankierende Konzept zu verzichten. Der CSU war vor allem der Supermarkt wichtig, um einen Einkaufsmagneten für die Bezirksstraße zu schaffen, lediglich die Grünen rückten das Mehrgenerationenwohnenhaus ins Zentrum ihrer Überlegungen. Möglicherweise soll aber auch durch eine Änderung des Bebauungsplans mehr Baurecht geschaffen werden.

Der Beirat für Senioren und Menschen mit Behinderung hält jedenfalls an der ursprünglichen Idee fest. "Mehrgenerationenhaus bedeutet, in guter Nachbarschaft zu leben und sich gegenseitig Hilfe zu gewähren, wie zum Beispiel beim Formulieren von Schriftstücken sowie Beratung durch eine pädagogische Fachkraft zu erfahren", schreibt die Vorsitzende Lehnert. Da auch ein Gesellschaftsraum Teil des Projekts sei, könnten von den Hausbewohnern Veranstaltungen wie Spielenachmittage, Literaturkreise, kleine Vernissagen oder ein Familienfrühstück organisiert werden. "Im Hinblick auf die Ansprüche der zukünftigen, immer älter werdenden und dabei bildungsstarken Gesellschaft ist ein solches Haus eine richtungsweisende Entscheidung für die Zukunft", schreibt Lehnert unter Verweis auf den Pflegenotstand und die Veränderungen der Familienstruktur. Außerdem sei das Konzept der Inklusion im Rahmen der UN-Behindertenkonvention zu berücksichtigen. "Der Stadtrat kann wählen, ob er auf ein innovatives Mehrgenerationenhaus mit Ausstrahlung in das Wohnquartier Lohhof und über die Stadtgrenze hinaus setzt", schreibt Lehnert. "Es wird dabei auf die richtige Strategie mit einem inhaltlichen Konzept ankommen. Damit geht es auch um die Modernität Unterschleißheims."

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