Unterschleißheim:Neues Konzept am alten Ort

Das Stadtmuseum wird neu ausgerichtet

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Einen neuen Standort erhält das Unterschleißheimer Stadtmuseum vorerst nicht - aber nach dem neuen Namen auch ein völlig neues Gesicht. Einstimmig hat der Kulturausschuss des Stadtrats ein neues Konzept für die Gestaltung des Hauses in Auftrag gegeben. Das gesammelte Material biete Stoff "für ein spannendes Museum mit spannenden Themen für unterschiedliche Teile der Stadtgesellschaft", kündigte der Volkskundler Stephan Bachter an.

Keimzelle der musealen Sammlungen Unterschleißheims war das private Engagement des langjährigen Gemeinderats und Heimatforschers Wolfgang Christoph. Die Sammlung ging später an die Stadt über, die daraus am Rathausplatz ein Heimatmuseum aufbaute. Neben den ausgestellten und in thematische Zusammenhänge gebrachten Exponaten lagern noch Dutzende Stücke in den Depots. Das Kulturamt der Stadt hat sich bereits vor Monaten daran gemacht, den Bestand zu sichten und wissenschaftlich zu erfassen.

Aus dieser Beschäftigung soll eine neue museale Schau entstehen, deutlich wissenschaftlich fundierter und museumstechnisch orientierter als die bisherige Zusammenstellung. Und die Vision war auch, ein neues Gebäude zu beziehen. Da sich dies wegen anderer Prioritäten der Stadt auf absehbare Zeit zerschlagen hat, wurde jetzt die Neuausrichtung am alten Standort eingeleitet.

Bachter hat über Monate den Bestand gesichtet. Diese Archivierung sei zwar "nicht vollendet, aber abgeschlossen", sagte er vor dem Ausschuss; nicht jedes gesammelte Teilchen sei auch bewertet, hieß das, aber zusammengestellt sei nun "ein sehr guter und vollständiger Überblick über die Bestände". Klar ist laut Bachter aber auch, dass "eine chronologische Darstellung der Historie von Unterschleißheim" anhand der Exponate nicht möglich sei.

Stattdessen müssen wohl thematische und zeitliche Schwerpunkte gebildet und zielgruppenspezifisch aufbereitet werden. Daraus soll dann eine Dauerausstellung entstehen, die jeweils von Sonderausstellungen aus dem Bestand ergänzt und flankiert werden wird. Erst jüngst wurde dem Museum die Puppensammlung einer verstorbenen Unterschleißheimerin geschenkt, dazu erhält das Haus häufig Gemälde aus oder von Unterschleißheim. Derartige Exponate sollen in diese Sonderausstellungen einfließen.

Das Museum ist in den Sommerferien geschlossen. Im Herbst wird dann mit der Neuausrichtung begonnen. 2019 soll die neue Gestaltung dann beschlossen und umgesetzt werden.

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