Süddeutsche Zeitung

Unterschleißheim:Neubau der Michael-Ende-Schule

Nach langer Debatte lassen die Stadträte in Unterschleißheim die Vorschläge für eine Sanierung und einen Umzug fallen

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Die Michael-Ende-Schule erhält einen Neubau am angestammten Platz der Grundschule an der Unterschleißheimer Raiffeisenstraße. Nach zunächst sehr kontroversen Diskussionen im Vorfeld ist der Bauausschuss des Stadtrats einstimmig auf diese Lösung eingeschwenkt. Ein zunächst von der CSU forcierter Umzug an den Schulcampus von Gymnasium und Realschule am Münchner Ring ist damit ebenso vom Tisch wie eine Sanierung des 43 Jahre alten Schulgebäudes. Ob der Altbau abgerissen oder saniert wird und wie er künftig genutzt, steht nun zur Disposition.

Offen geblieben am Schulneubau sind mit diesem Richtungsbeschluss allerdings noch entscheidende Detailfragen nach genauer Lage und Zuschnitt des Gebäudes. Soll der Neubau, der östlich neben der bestehenden Schule entstehen wird, eher an die Grundstücksgrenze zum Münchner Ring platziert werden oder im Gegenteil eher nach Norden, an den Meschendörfer Weg? Und wird die Schule nach den Idealvorgaben für Grundschulen zweistöckig oder wird sie flächensparender komprimiert und auf drei Etagen aufgestockt?

Die Stadt will einen Architektenwettbewerb dazu ausschreiben. Trotz der Einhelligkeit des Ausschussvotums für den Neubau klangen in diesen Themen bereits durchaus konträre Ansichten an. Während die SPD den Bewerb möglichst offen lassen will, kamen von CSU, Grünen und ÖDP erste Signale, flächensparendes Bauen schon in den Wettbewerbsbedingungen zur Vorgabe zu machen. Grüne, ÖDP und FB hatten sich bei der ersten Behandlung im Stadtrat dem von der SPD stets favorisierten Neubauvotum schon nicht angeschlossen, weil ihnen die zweistöckige Planskizze zu viel Raum kostete. Jetzt wurden Alternativskizzen vorgelegt, die auch eine Umsetzbarkeit komprimierter dreistöckiger Lösungen aufzeigten. Die Vorgaben zum Architektenwettbewerb werden noch im Ausschuss debattiert.

Nach der ersten Diskussion, in der die CSU den Umzug zu Gymnasium und Realschule vertreten hatte, seien "die Botschaften an uns unmissverständlich gewesen", erläuterte Stefan Krimmer für die Fraktion die Abkehr von ihrer Forderung: "Die Argumentation war einfach zu stichhaltig." Es sei nicht zu rechtfertigen, "eine Schule wo hin zu verlegen, wo die Schule und ihre Nachbarn nicht glücklich wären".

Rektorin Susanne Ehrichs freute sich über einen "Optimalstandort, eine perfekte Lernumgebung". Die Schule hatte stets vehement für diese Lösung gekämpft. Mit dem Neubau sollen auch Hortkapazitäten geschaffen werden, sodass die bisherige Kooperation mit dem benachbarten Kinderhaus "Arche" aufgegeben werden kann. Die Horträume im nahen Sehbehindertenzentrum werden weiter genutzt. Diesen Bedarf in den Neubau zu integrieren, sei nicht angestrebt, sagte Bürgermeister Christoph Böck (SPD) auf Nachfrage von Jürgen Radtke (Grüne). Das Schulkonzept sehe vor, bestehende Einrichtungen auch zu erhalten.

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SZ vom 22.02.2017
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