Unterschleißheim:Ohne Hemmschwelle zum Zug

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Eine fröhliche Runde bei der Eröffnung des barrierefreien S-Bahnhofs Lohhof und mittendrin Verkehrsministerin Kerstin Schreyer. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Die jahrelangen Bauarbeiten an den Bahnhöfen in Unterschleißheim und Lohhof sind offiziell abgeschlossen. Bei einem Termin mit Ministerin Schreyer und Bahnvertretern gibt es Lob für die neuen "Mobilitätsstationen"

Von Irmengard Gnau, Unterschleißheim

Viele Jahre des Diskutierens und noch einmal knapp zweieinhalb Jahre Umbau hat es gedauert: Nun können Menschen mit Rollstuhl, Kinderwagen oder schweren Lasten barrierefrei in Unterschleißheim die S-Bahn erreichen. Am Mittwoch haben die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU), der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn (DB) im Freistaat, Klaus-Dieter Josel, Landrat Christoph Göbel (CSU) und Mareike Schoppe, Leiterin des Bahnhofsmanagements München, die Bahnhöfe in Lohhof und Unterschleißheim offiziell für fertig erklärt. Gut 26 Millionen Euro haben Bahn, Freistaat und Stadt in Umbauten investiert.

Mehr als 16 000 Menschen steigen nach Zählung der Bahn täglich in Lohhof und Unterschleißheim ein und aus. Sie können nun alle Gleise bequem mit dem Aufzug oder über Langrampen erreichen. Vom Bahnsteig aus lassen sich die Züge ohne Höhenunterschied betreten, ein Leitsystem unterstützt Blinde und Sehbehinderte. In Lohhof gibt es eine neue Unterführung, die beiden Unterführungen in Unterschleißheim wurden ausgebaut. Den Bahnsteig in Unterschleißheim hat die Stadt nach Beschwerden von Bürgern auf eigene Kosten noch einmal verbreitert.

Die Umgestaltung werde helfen, bei den Menschen die Hemmschwelle zu senken, die öffentlichen Verkehrsmittel statt des Autos zu nutzen, hofft Unterschleißheims Zweiter Bürgermeister Tino Schlagintweit (Grüne). Er freut sich besonders darüber, dass die Bahnhöfe nun zu echten "Mobilitätsstationen" werden: Außer Bus- und Bahnhaltestellen hat die Stadt neue, zweistöckige Abstellanlagen für Fahrräder installiert. Außerdem können Fahrgäste mit einem Mietrad der MVG weiterfahren. Mit solch einem breiten Angebot "wird es für jeden leichter, umzusteigen", sagt Schlagintweit. Der Umbau dürfte den Unterschleißheimern noch länger im Gedächtnis bleiben, nicht zuletzt weil Arbeiter im März 2018 eine Hauptwasserleitung beschädigten und Wasser in umliegende Keller und Garagen lief. Nun aber überwiegt erst einmal die Freude über die neuen Bahnhöfe.

© SZ vom 16.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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