Unterschleißheim:Landshuter Straße weiter ohne Radweg

Unterschleißheim: Autos werden auch künftig absoluten Vorrang auf der Landshuter Straße in Unterschleißheim haben.

Autos werden auch künftig absoluten Vorrang auf der Landshuter Straße in Unterschleißheim haben.

(Foto: Robert Haas)

Die konkretisierten Pläne für eine Sanierung der zentralen Verkehrsader sehen nur einen breiteren Gehweg vor. Grüne, ÖDP und CSU sprechen von einer dürftigen Minimallösung.

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Eine Sanierung der Landshuter Straße ist im Unterschleißheimer Rathaus jetzt konkreter geplant - gebaut wird vorerst aber nur im Untergrund. Weil die örtliche Geothermie AG dort eine Erweiterung des Fernwärme-Netzes vorsieht, unter anderem für den Neubau der Feuerwehr und den neuen Kinderhort an der Ganghofer Straße, hat die Stadt jetzt die langfristigen Sanierungspläne der Straße konkretisiert.

Restlos glücklich ist der Stadtrat mit der vertieften Planung allerdings noch nicht. Im Bauausschuss wurde von mehreren Seiten gerügt, dass es für eine derartig zentrale Verkehrsader kein schlüssiges Fahrradkonzept gebe. Die Landshuter Straße, einst eine Staatsstraße, wurde 2014 von der Stadt übernommen. 2020 wurde ein langfristiger Sanierungsplan in drei Etappen erstellt. Darin wurde festgelegt, dass der Radverkehr auf der Fahrbahn stattfinden solle und bei Bedarf auf den Fußweg ausgewichen werden könne; eigene Fahrradwege waren nicht vorgesehen.

Bei der ersten Konkretisierung nun mahnten Grüne, ÖDP und CSU an, in der späteren Detailarbeit bei den Angeboten für Radfahrer "etwas genauer hinzuschauen", wie Jürgen Radtke (Grüne) sagte. Angesichts der Dimension der Straße und der Intensivierung des Radverkehrs sei die Minimallösung etwas dürftig. Bürgermeister Christoph Böck (SPD) verwies auf die Entscheidungen in der Sanierungsplanung für diese Lösung. Mit einer geplanten Verbreiterung des Gehwegs auf teilweise bis zu 3,50 Meter gebe es jedenfalls "ein bisschen mehr Sicherheit und Komfort für Fußgänger und Radfahrer".

Die Pläne für den Abschnitt von der Keltenschanze bis zur Carl-von-Linde-Straße verschwinden vorerst in der Schublade

In der Landshuter Straße wurden schon damals bei der Übernahme "zahlreiche schadhafte Asphaltflächen" ebenso registriert wie "der marode Zustand der Randeinfassung". Die gesamte Straßenentwässerung sei "nur noch eingeschränkt funktionsfähig". In Summe aller drei Abschnitte werden Sanierungskosten von gut 2,2 Millionen Euro erwartet, weshalb das Projekt seitdem noch nicht Einzug in die städtischen Maßnahmen fand.

Ein zentrales Thema der Optimierung ist es zudem, die "Schwelle" im Kreuzungsbereich der Landshuter Straße mit dem Furtweg einzuebnen. Hier waren seinerzeit bei der Anbindung der Staatsstraße an den Furtweg die Höhen nicht angeglichen worden, sodass eine extrem wahrnehmbare Schwelle in der Fahrbahn entstand. Der Bauausschuss hat sich nun auf die Lösungsvariante festgelegt, die Landshuter Straße auf einer Strecke von rund 100 Metern anzuheben, um so die Schwelle zu egalisieren. Das sei deutlich günstiger, als die Schwelle quasi abzuschleifen. Dazu müssten dann die Rohre und Kanäle im Untergrund sämtlich verlegt werden, was die Kosten in die Höhe triebe und die Bauzeit mit Verkehrsbehinderung mehr als verdoppeln würde.

Die vom Ausschuss einstimmig genehmigten Pläne für die Etappen eins und zwei der Sanierung von der Keltenschanze bis zur Carl-von-Linde-Straße werden jetzt erstmal wieder in der Schublade verschwinden, eine Umsetzung ist kurz- und mittelfristig nicht angedacht. Auf der Basis der Pläne wird aber die Geothermie AG heuer noch mit ihrer Rohr-Verlegung beginnen. Erwartet werden Bauarbeiten in den zwei Abschnitten von zweimal neun Wochen. Dabei wird die Fahrbahn halbseitig gesperrt und der Verkehr mit einer Ampel geregelt.

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