Süddeutsche Zeitung

Unterschleißheim:Das Ortsschild bleibt, wo es ist

Die Stadt und das Aktionsbündnis Lohhof-Süd scheitern mit ihrem Vorstoß für Tempo 50 auf der Kreuzstraße.

Von Bernhard Lohr, Unterschleißheim

Die Stadt Unterschleißheim und das Aktionsbündnis Lohhof-Süd gegen Gestank und Krach sind mit ihren Bemühungen gescheitert, den Verkehr auf der stark belasteten Kreuzstraße zu beruhigen. Eine Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit von 70 auf 50 Stundenkilometer war bei dem für die Staatsstraße 2053 verkehrsrechtlich zuständigen Landratsamt ebenso wenig durchzusetzen wie beim für den technischen Unterhalt verantwortlichen Staatlichen Bauamt Freising. Dennoch war der Antrag des Aktionsbündnisses, den das Rathaus unterstützte, womöglich nicht umsonst. Denn man habe in Gesprächen für die eigene Position eine "spürbare Sensibilisierung" erreichen können, heißt es aus dem Rathaus. Dort setzt man nun darauf, dass in einigen Jahren die Karten neu gemischt werden.

Die schnurgerade Kreuzstraße zwischen Lustheim und der Ingolstädter Landstraße (B 13) tangiert einen Teil von Unterschleißheim, der durch viele Umstände belastet ist. Da ist zum einen die gerade auch von Lkw viel befahrene Durchgangsstraße, zum anderen das wenig attraktive Gewerbe im Umfeld, vor allem der schon auf Garchinger Flur liegende Recyclingbetrieb Geiger. Der Kampf gegen "Gestank und Krach", den das Aktionsbündnis seit Jahren schon führt, richtete sich bisher vor allem gegen diesen Nachbarn.

Doch auch der Verkehr ist in dem ausgedehnten Wohngebiet in Lohhof-Süd, das an die Kreuzstraße angrenzt, ein Riesenthema. Die Stadt Unterschleißheim plant dort mit dem Mehrgenerationenwohnen zum einen ein weiteres neues Wohnareal, aber auch eine Umgehungsstraße, um den Verkehr aus den Wohnstraßen rauszubekommen. Bürgermeister Christoph Böck (SPD) betonte im Umweltausschuss des Stadtrats, als er das Scheitern der Tempo-50-Initiative bekanntgab, dass mit dem neuen Wohngebiet der gesamte Verkehr und auch die Verhältnisse auf der Kreuzstraße neu bewertet werden müssten.

Die Erwartung ist, dass die Kreuzstraße dann auch einen stärkeren innerörtlichen Charakter erhält. Dieser fehle derzeit, argumentieren die übergeordneten Behörden. Eine Versetzung der Ortstafel an die Staatsstraße wurde deshalb ebenso abgelehnt wie Tempo 50.

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