Süddeutsche Zeitung

Unterschleißheim:Kinderhaus mit sechs Gruppen

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Unterschleißheim will Mangel an Betreuungsplätzen beheben

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Obwohl sich die Stadt ausdrücklich als kinderfreundlich rühmt, bleiben in Unterschleißheim seit Jahren regelmäßig Kinder ohne Betreuungsplatz. Jetzt soll mit einem Befreiungsschlag der Bedarf an Kindertagesstätten mittelfristig gedeckt werden. Die Stadt baut ein neues Kinderhaus, das sechs Krippen- oder Kindergartengruppen aufnehmen soll. Damit könne mindestens auf fünf Jahre der absehbare Bedarf gedeckt und der Rechtsanspruch der Eltern auf Betreuungsplätze erfüllt werden, heißt es aus dem Rathaus.

Aktuell stünden in Unterschleißheim 1015 Kindergarten- und 360 Krippenplätze zur Verfügung, heißt es in einer aktuellen Analyse. Dennoch landeten jährlich etwa 70 Kinder auf Wartelisten und konnten erst bei Wegzügen berücksichtigt werden - oder gar nicht. Dabei nehmen laut der Untersuchung 96 Prozent aller Eltern von Kindern über drei Jahren einen Kindergartenplatz in Anspruch und 38 Prozent der Eltern jüngerer Kinder einen Krippenplatz.

Angesichts der absehbaren Bevölkerungsentwicklung ergebe sich mit Planungshorizont 2025 ein Bedarf von zwei weiteren Kindergarten- und neun Krippengruppen. Durch Tagespflegeangebote reduziere sich der ungedeckte Bedarf an Krippenplätzen auf vier. Diese sechs Gruppen will die Stadt nun in einem Neubau unterbringen. Eine Prüfung geeigneter Standorte laufe bereits, schon im Juni soll der Bauausschuss seine Festlegung treffen.

Mit den neuen Plätzen will die Stadt auch flexibler werden, um den Bedarf an Integrationsplätzen zu erfüllen. Derzeit gibt es gerade drei Kindertagesstätten mit Integrationsgruppen. Und jede Gruppe darf vom Betreuungsschlüssel her maximal fünf dieser Plätze mit erhöhtem Betreuungsbedarf anbieten. Zuletzt habe der Bedarf immer "weitestgehend" bedient werden können, berichtet die Stadtverwaltung, allerdings schon mal auch mit bis zu einem Jahr Wartezeit für die betroffene Familie. Das neue Kinderhaus war in der Finanzplanung schon vorgesehen. 2020/21 stehen an Baukosten fünf Millionen Euro im Etat. Jetzt hat der Hauptausschuss des Stadtrats das Projekt einstimmig konkret beschlossen.

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Quelle:
SZ vom 15.05.2019
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