Unterschleißheim:Ein Brief an Xi Jinping

Menschenrechte und Olympia: Die Hockeynerds Lohhof haben ein paar Fragen an den chinesischen Staatschef.

Im Grunde sind die Hockeynerds Lohhof eine bunte Truppe junger und erwachsener Eishockey- und Inlinehockey-Spieler, die vor allem Spaß haben wollen, wenn sie die Schläger in die Hände nehmen. Als die Hobbysportler jedoch gemeinsam das Spiel zwischen China und der deutschen Nationalmannschaft beim olympischen Eishockeyturnier in Peking im Jugendkulturhaus "Gleis 1" vor dem Fernseher verfolgten, wurde in den Drittelpausen eifrig über die politische Lage in der Volksrepublik debattiert. Und der Plan gefasst, sich mit einer Botschaft an den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping zu wenden.

"Es ist immer schwierig, eine Sportveranstaltung mit Politik in Verbindung zu bringen", sagt Markus Baier vom Kreisjugendring München-Land, der den Sozialraum Unterschleißheim im Gleis 1 leitet. Jedoch seien ja gerade Olympische Spiele oft dazu genutzt worden, "auf die problematische Lage in dem jeweiligen Land aufmerksam zu machen". Man dürfe schließlich nicht "über Menschenrechtsverletzungen, fehlende Pressefreiheit oder die Besetzung von autonomen Ländern" schweigen, so Baier weiter.

Auf dem übergroßen Papierbogen, auf dem sich die Hockey Nerds direkt an den Staatschef wenden, stellen sie dann Fragen wie: "Sind Ihnen Menschenleben nichts wert?", "Warum lassen Sie keine freien Wahlen zu?" oder "Warum können Sie die Menschen nicht freilassen?". Auch zum Thema Umwelt und der fehlenden Nachhaltigkeit der Spiele in Peking fordern die Unterschleißheimer den Politiker auf, Stellung zu beziehen. "Mal sehen, ob Herr Jinping zurückschreibt", sagt Markus Baier.

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