Unterschleißheim:Highway entlang des Garchinger Sees

Der erste Radschnellweg in den nördlichen Landkreis wird immer konkreter - und bis zu 34 Millionen Euro teuer

Von Sabine Wejsada, Unterschleißheim

Es gefällt, was sie gesehen haben: Der Umwelt- und Verkehrsausschuss des Unterschleißheimer Stadtrats hat am Mittwochabend die Pläne für eine Radschnellverbindung von München nach Garching und Unterschleißheim mit Zustimmung quittiert. In ein paar Wochen ist die Bevölkerung der größten Kommune im Landkreis München gefragt. Am Montag, 13. März, wird es im Bürgerhaus von Unterschleißheim eine Informationsveranstaltung zu dem Projekt geben.

Besonders vielversprechend erscheint nach Angaben des Landratsamtes eine Streckenführung, die von der Landeshauptstadt München-Neuherberg entlang der Bundesstraße 13 nach Unterschleißheim sowie über Garching-Hochbrück und entlang des Garchinger Sees bis zur Staatsstraße 2350 im Bereich des Forschungszentrums der TU München führt. Es ist die mit etwas mehr als 13 Kilometern Streckenlänge kürzere Variante im Vergleich zu jener durch die Fröttmaninger Heide.

Die vom Kreistag beauftragten Verkehrsplaner hatten im Herbst mehrere Varianten präsentiert. Die jetzige Wunsch-Trasse und eine Strecke über die Fröttmaninger Heide waren in der engeren Auswahl, wie Landratsamtssprecherin Christine Spiegel sagt. Die Heide-Variante ist nun vom Tisch, weil sie in der Bewertung schlechter abschnitt als die kürzere Verbindung: So punktetet diese etwa bei den Kosten und bei der Verknüpfung mit dem öffentlichen Nahverkehr, beim notwendigen Flächenerwerb oder bei den Anforderungen an den Naturschutz. Die Variante entlang dem See ist mit etwa 34 Millionen Euro um knapp vier Millionen Euro günstiger als der Heide-Schnellweg. Untersucht worden seien darüber hinaus auch Genderfragen wie soziale Kontrolle und Angstfreiheit bei der Benutzung des Radschnellwegs, heißt es aus dem Landratsamt. Nach Abwägung all dieser Punkte hat die erste Variante überzeugt.

Nun sind die politischen Gremien der beteiligten Kommunen und der Landkreise München und Freising wieder am Zug - und die Bevölkerung. In Unterschleißheim jedenfalls ist der Tenor bei den Stadträten durchweg positiv, wie Thomas Stockerl, Referent von Bürgermeister Christoph Böck (SPD), sagt. Neben dem Informationsabend in Unterschleißheim Mitte März, werden auch die Garchinger, Oberschleißheimer, Münchner und Echinger ihre Meinung kundtun können. Laut Christine Spiegel soll es eine Bürgerwerkstatt geben.

Der Kreistag hatte ziemlich genau vor einem Jahr den Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum und das Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen mit der Machbarkeitsstudie für eine Radschnellverbindung von der Grenze Münchens nach Garching und Unterschleißheim beauftragt. Die Radl-Autobahn im Norden soll als Pilotprojekt auch dazu dienen, einen Standard für die Schnellverbindungen in der Region zu schaffen. Dass weitere folgen sollen, ist Konsens.

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