Unterschleißheim:Gutachten gegen Gestank

Aktionsbündnis Lohhof-Süd lässt Emissionen eines Garchinger Betriebs prüfen

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Mit einem Gutachten will sich das Aktionsbündnis Lohhof-Süd nun gegen die Auswirkungen des benachbarten Abfallrecyclingbetriebes auf Garchinger Flur positionieren. Die Kosten der Expertise als Basis für mögliche Gerichtsverfahren in Höhe von 30 000 Euro trägt die Stadt. Der Hauptausschuss des Stadtrats hat einmütig einer Finanzierung zugesagt.

Seit Jahren klagt der Stadtteil mit seinen etwa 1700 Bürgern über die Auswirkungen der Garchinger Anlage. Das "Aktionsbündnis gegen Gestank und Krach", in dem sich 52 Betroffene als Verein zusammengeschlossen haben, will sich nun mit einem Sachverständigengutachten bewehren. Darin sollen Beurteilungen getroffen werden, ob Emissionen der Anlage womöglich geltende Grenzwerte überschreiten und die Anlagentechnik überprüft werden. Je nach den Ergebnissen will der Verein eventuell gerichtlich gegen den Betreiber oder seine Betriebsgenehmigung vorgehen.

Die erwarteten Gutachterkosten übersteigen freilich die Mittel des Vereins, sodass die Stadt die Kosten übernimmt. Einzig die Freie Bürgerschaft lehnte im Ausschuss die Finanzierung ab, da es sich um ein reines Anliegerproblem handle. CSU, SPD, Grüne, ÖDP und FDP unterstützten den Vorgang. Das Problem komme von außerhalb der Stadtgrenzen, argumentierte Bürgermeister Christoph Böck (SPD), da sei städtische Unterstützung geboten. "Die Emissionen hören ja nicht an der Ortsteilgrenze auf", begründete Zweiter Bürgermeister Stefan Krimmer (CSU) eine Betroffenheit der gesamten Stadt, "das Ergebnis interessiert auch mich als Alt-Lohhofer sehr".

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