Energiewende:Geothermie-Ausbau schreitet voran

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Blick in das Heizwerk der Geothermie Unterschleißheim, das neben dem Aquariush-Hallenbad liegt. (Foto: privat)

Das Unterschleißheimer Versorgungsnetz wird in den Stadtteil Lohhof-Süd verlängert. Bis 2027 sollen 30 Millionen Euro investiert werden.

Von Bernhard Lohr, Unterschleißheim

Der Ausbau des Fernwärmenetzes zur Versorgung weiterer Bereiche in Unterschleißheim mit klimafreundlicher Erdwärme schreitet voran. Derzeit konzentriert sich die Geothermie Unterschleißheim AG (GTU) auf die Verlegung einer Leitung vom Münchner Ring bis zur Hauptstraße 43, die noch 2024 abgeschlossen werden soll. Kommendes Jahr steht einer Mitteilung der GTU zufolge die Versorgung des Peter-Schuster-Wegs mit Fernwärme an. Auch im Bereich Lohhof-Süd, wo das neue Stadtquartier „Mehrgenerationenwohnen“ entsteht, sind Arbeiten geplant – sowie an der Wohnanlage an der Ecke Eschenstraße und Adalbert-Stifter-Straße westlich des Rolf-Zeitler-Parks.

Die GTU hat darüberhinaus mögliche weitere Ausbaubereiche für die nächste Phase der Fernwärme-Erweiterung festgelegt, die in den nächsten Jahren angepackt werden sollen. Dabei geht es um die Feldstraße bis zur Stadionstraße, die Bussardstraße bis Hausnummer 9, die Valerystraße 10 bis 16 und übrige Siedlungsbereiche der Valerystraße. Die Planer bei der GTU haben die Föhrenstraße im Blick, die Siedlung Hans-Fallada-Straße, die Pappelgasse im Norden und die St.-Rochus-Straße.

Überall dort sei außer den wirtschaftlichen Mindestanforderungen für einen Ausbau auch die technische Umsetzbarkeit entscheidend, teilt die GTU mit. Die Siedlungsgebiete Fastlingerring und Ringhofferstraße müssten wegen der sehr hohen Investitionskosten sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus erschließungstechnischen Gründen zurückgestellt werden.

Das städtische Unternehmen hat sich vor einem Jahr dazu durchgerungen, das Geothermie-Versorgungsnetz auch dort auszubauen, wo eine Wirtschaftlichkeit über eine Finanzierung nur auf längere Sicht gegeben ist. Damit reagierte man auf Forderungen, im Zuge der Energiekrise, die der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ausgelöst hat, mehr Haushalten in der Stadt Zugang zu der sicheren und klimafreundlichen Energieversorgung zu ermöglichen. Die GTU hat sich auferlegt, sukzessive jedes Jahr im Rahmen eines jeweils definierten Budgets, dessen Höhe von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der GTU abhängt, möglichst viele Straßenzüge in Angriff zu nehmen. Als Mindestkriterium gelte, die Investition in höchstens 40 Jahren refinanzieren zu können. Ein wesentlicher Faktor sei die Anschlussquote, also das Interesse der Bürger an einer Geothermieversorgung.

Bis zum Jahr 2027 würden etwa 30 Millionen Euro in den Ausbau des Fernwärmenetzes investiert, teilt die GTU mit. Weitere circa 15 Millionen Euro flössen in die Installation einer zentralen Wärmepumpe zur Restwärmenutzung inklusive baulicher Erweiterung des Heizwerks, um die Kapazität des Netzes von derzeit 42 auf mittelfristig 60 Megawatt zu erhöhen. Langfristig werde eine zweite Förderbohrung angepeilt.

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