Beim Aufbau eines Denkmals für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der ehemaligen Flachsröste in Unterschleißheim gibt es Fortschritte. Nach Angaben des Rathauses hat das Landratsamt die erforderlichen Genehmigungen mittlerweile erteilt. Damit könne man in die Umsetzung gehen. Als Ziel wird ausgegeben, die Erinnerungsstätte für die am Ort gequälten und ausgebeuteten Opfer der NS-Diktatur im Frühherbst 2023 der Öffentlichkeit zu übergeben. Sie soll am Bahnhof Lohhof entstehen, möglichst nahe an der Stätte, wo die Zwangsarbeiter in der Flachsverarbeitung eingesetzt waren.
Das "Jüdische Arbeitskommando Lohhof" war eines der gefürchtetsten Zwangsarbeitslager im Großraum München. Auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiterinnen wurden dort ausgebeutet.
(Foto: privat)Das Denkmal soll das Stadtmuseum und dessen Personal betreuen, für das die Stadtverwaltung ebenfalls hoffnungsvolle Zeichen ausmacht, bei der Neuausrichtung voranzukommen. Ein Museumsleiter wurde schon im Herbst gesucht, aber bis jetzt nicht offiziell vorgestellt. Die Eröffnung des Museums wird bereits für den Sommer angepeilt. Die Schreinerarbeiten für die Inneneinrichtung und die Vitrinen der zukünftigen Dauerausstellung hätten begonnen, teilt das Rathaus mit. Der Eingangsbereich zum Museum, das am Bürgerhaus angesiedelt ist, werde modernisiert, das frühere Museumsstüberl im Erdgeschoss mit einfachen Mitteln für museumspädagogische Zwecke hergerichtet. Die neue Eingangstür sowie die neuen Toiletten seien bereits installiert.
Für das Museum gibt es ein außergewöhnliches Konzept. Die Räume werden umfassend umgestaltet.
(Foto: Stephan Rumpf/)Beim Denkmal für die Zwangsarbeiter und bei der Neuausrichtung des Museums hatte die Stadt zuletzt herbe Rückschläge hinnehmen müssen. Nachdem bereits ein aufwendiges Konzept für das Denkmal erstellt worden war, das einen Weg der Erinnerung ausgehend vom Bahnhof Lohhof ebenso umfasste wie einen Lernort nahe der ehemaligen Baracken, gab es Probleme mit dem Zugriff auf das benötigte Grundstücke. Das Projekt stand vor dem Scheitern, bis ein Kompromiss gefunden wurde, der die Nähe zum Ort der Verbrechen erfahrbar macht. Beim Stadtmuseum ließen Brandschutzprobleme mehrere Eröffnungstermine platzen.