Entsorgung: Wenn der Bioabfall teurer kommt als der Restmüll

Biomüll ist hochenergetisch. Der Landkreis München transportiert ihn derzeit in entfernte Anlagen - das treibt die Kosten in die Höhe. Die Haushalte tragen diese über ihre Müllgebühren.  (Foto: Armin Weigel/dpa)

Aus organischen Abfällen lässt sich Biogas und Dünger herstellen. Damit können Kommunen also eigentlich Geld verdienen. Trotzdem treibt die Entsorgung von Kompostiergut im Landkreis München die Müllgebühr in schwindelnde Höhen. Wie kann das sein?

Biomüll ist ein wertvoller Stoff. In Vergärungsanlagen wird daraus Biogas, mit dem sich Strom produzieren lässt. Der Rest lässt sich als Dünger nutzen. Soweit so gut. Doch als Georg Nusser mitbekam, dass der Stadtrat in Unterschleißheim dabei war, eine saftige Erhöhung der Müllgebühren um 129 Prozent durchzuwinken, schaute er sich das komplizierte Zahlenwerk der Abfallgebühren genauer an. Und als er auf die Kosten für die Bioabfall-Entsorgung stieß, verstand er die Welt nicht mehr. „Ich hab’ geglaubt, ich sehe nicht recht.“