Brass-Rock-Band:Jetzt statt nie

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Musikalische Frühaufsteher? Nun, es dauerte immerhin elf Jahre, bis die Jungs von "Heldenfrühstück" ihre erstes Album herausbrachten. (Foto: privat)

Elf Jahre nach ihrer Gründung veröffentlicht die Unterschleißheimer Band "Heldenfrühstück" endlich ihr erstes Album. Zu verdanken ist dies auch der Pandemie.

Von Flavia Klingenhäger, Unterschleißheim

In der mehr als zehnjährigen Bandgeschichte von "Heldenfrühstück" hat das Brass-Rock-Quintett aus Unterschleißheim seine Fans vor allem mit packendem Sound, treibendem Rhythmus und tiefsinnigen Texten gewonnen - bei seinen Live-Shows. Ein Album gab es bisher jedoch nicht. "Das Live-Auftreten hat einfach immer Priorität gehabt," wie Frontmann Tobias Zieziula erzählt. Seit dieser Woche können sich Anhänger der Band ihre Lieblingssongs jetzt aber nach Hause holen: als quasi verfrühtes Weihnachtsgeschenk ist am 16. Dezember das erste Album "Jetzt oder nie" von Heldenfrühstück erschienen. Die Band, bestehend aus Tobias Zieziula (Gitarre und Gesang), Lukas Kornherr (Bass und Gesang), Daniel Lichtblau (Schlagzeug), Bernd Graßl (Saxofon und Gesang) und Thomas Bruderhofer (Trompete) freut sich sehr, "dass das Album endlich, endlich fertig ist."

Zu verdanken ist das Werk, so erzählt der für die Kompositionen verantwortliche Tobias Zieziula, letztlich vor allem zwei Dingen: nämlich ganz ursprünglich einem seiner ehemaligen Gitarrenschüler, der gleichsam den Anstoß zur Bandgeburt gab, sowie der Corona-Pandemie. "Ich hatte damals eigentlich gar nicht vor, eine Band zu gründen," berichtet er, "aber einer meiner Unterschleißheimer Gitarrenschüler wollte unbedingt ein Festival an seiner Schule organisieren und fragte mich, ob ich nicht ein paar meiner Songs dort vorspielen möchte." Begeistert von der Möglichkeit, seine Lieder auf die Bühne zu bringen, habe er sofort zugesagt - um sich dann jedoch darüber klar zu werden, dass er nicht alleine auftreten wollte und konnte. "Brass Rock lebt nämlich einfach davon, dass verschiedene Instrumente und Sänger mitwirken, und das ging alleine nun wirklich nicht." Nette Band-Kollegen habe er schnell gefunden, erzählt er, eine bunte Mischung aus Schülern, Freunden und Bekannten. Nach einer kurzen Probezeit stand die Band zum ersten Mal gemeinsam im Juni 2011 auf der Bühne. "In der Retrospektive finde ich, dass unser Auftritt damals echt noch laienhaft war - wir haben eine riesige Entwicklung durchlaufen," sagt Zieziula und lacht. "Trotzdem war es zu dem Zeitpunkt natürlich das Größte für uns, vor einem Publikum zu spielen und zu merken, dass wir gut ankommen."

"Das haben wir in der Corona-Zeit auch am meisten vermisst - zusammen für ein Publikum zu performen, das unsere Musik genauso feiert wie wir," erzählt er weiter. Ihre Musik, so Zieziula, lebe davon, gefühlt und mitgesungen zu werden. "Und das geht natürlich am besten mit dem Publikum zusammen." Während der Lockdowns, berichtet er, haben er und seine musikalischen Partner dann aber beschlossen, diese Freude an ihren versiert rhythmisierten Melodien und die damit verbundene künstlerische Energie endlich in ein Album zu stecken. "Geplant war das schon ewig, ich hatte schon seit Jahren einen Ordner mit dem Titel Album auf meinem Computer, aber vor lauter Auftritten sind wir einfach nie dazu gekommen, konzentriert daran zu arbeiten." Die Pandemie habe ihnen dann schließlich den nötigen Fokus "geschenkt", erzählt er, und aus dem Ordner mit losen Textschnipseln sei ein Album geworden. "Ohne die Pandemie hätten wir garantiert auch irgendwann ein Album rausgebracht," so Zieziula, "aber das hätte bestimmt noch ein paar Jahre gedauert."

Zieziulas persönlicher Favorit des Albums ist der Song "Frei". "Erstens ist die Melodie einfach toll, ein richtiger Ohrwurm," meint er, "und zweitens ist das für mich das Lied, das uns als Band auszeichnet." Durch den Mix aus Freude und Nostalgie und den Wechsel zwischen lauten und leisen Klängen schaffe es das Lied, fast jeden Zuhörer mitzureißen. "Die Texte für unsere Songs schreibe ich seit dem ersten Tag selbst," so Zieziula, "weswegen die alle natürlich auch einen stark autobiographischen Charakter haben." Das mache für ihn ebenfalls die Musik von Heldenfrühstück aus: ehrliche Emotionen, von Sehnsucht über Verzweiflung bis zu großer Freude - so wie das echte Leben eben auch.

Das neue Album der Band "Jetzt oder Nie" ist auf allen bekannten Musik-Streaming-Plattformen verfügbar. Außerdem ist die CD über https://heldenfruehstueck.de . bestellbar.

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