Süddeutsche Zeitung

Unterschleißheim:Abiturient mit Ambitionen

Nevio Zuber ist neuer Landesvorsitzender der Schüler-Union

Von Daniela Bode, Bernhard Lohr, Hohenbrunn/Unterschleißheim

Die Geschicke der Auszubildenden-und-Schüler-Union in Bayern liegen künftig in den Händen von Nevio Zuber aus Hohenbrunn. Er ist bei der Landesversammlung in Unterschleißheim zum neuen Landesvorsitzenden des CSU-nahen Verbandes gewählt worden. Der 18 Jahre alte Gymnasiast ist auch stellvertretender Sprecher des Landesschülerrats. Unterstützung in seinem neuen Amt wird er unter anderem von Valeria Moskalenko aus Unterschleißheim erhalten, die zu einer der Beisitzerinnen der Schüler-Union gewählt wurde.

Angesichts der aktuellen Corona-Lage will Zuber sich nach eigener Aussage zunächst bei der Politik dafür einsetzen, dass es beim Präsenzunterricht bleibt und "nicht wieder zu Schulschließungen kommt". Aus seiner Funktion im Landesschülerrat und den dortigen Rückmeldungen weiß er, dass Homeschooling und Distanzunterricht den Präsenzunterricht "nicht ersetzen können". Er spricht von einem "katastrophalen Krisenmanagement" des Kultusministeriums. Die Schüler-Union ist eine parteiunabhängige Organisation, pflegt aber per Satzung einen intensiven Austausch mit der CSU und der Jungen Union. Sie soll die politische Vertretung der Schüler und Auszubildenden in Bayern darstellen.

Zuber will Schülern, die sich für Politik interessieren, eine Möglichkeit bieten, sich einzubringen. Das Potenzial sei groß, dafür mehr Menschen zu begeistern und den Verband zu vergrößern. Aktuell existieren mehr als 30 Kreisverbände mit mehr als 1000 Mitgliedern.

Zuber beabsichtigt, sich der rückläufigen Zahl an Auszubildenden anzunehmen, ein besseres Bild vom Handwerk zu vermitteln und "Leute anzuwerben". Auch das Verständnis eines Zusammenlebens in der Gesellschaft müsse wieder stärker werden. Er selbst beobachtet als aktives Mitglied der Hohenbrunner Feuerwehr, dass die Respektlosigkeit gegenüber Einsatzkräften und Hilfskräften zunimmt. So sieht er auch die Abschaffung der allgemeinen Dienstpflicht "als Riesenfehler" an.

Wie er all die Aufgaben neben der Vorbereitung aufs Abitur am Gymnasium Ottobrunn organisiert bekommt? "Es ist eine Frage der Zeiteinteilung", sagt er. Sein Amt als Landesschülersprecher endet Ende dieses Monats nach einem Jahr. In seinem neuen Amt sieht er angesichts der zweijährigen Amtszeit mehr Möglichkeiten, inhaltlich etwas zu erreichen.

Valeria Moskalenko hat in diesem Jahr die 13. Klasse an der Fachoberschule Unterschleißheim abgeschlossen und studiert jetzt in Augsburg. Im August gab sie nach zweijähriger Amtszeit als Kreisvorsitzende der Schüler-Union den Stab an Konrad Strepp aus Ottobrunn weiter. Sie ist weiter als Stellvertreterin aktiv und bringt sich jetzt auch auf Landesebene als Beisitzerin ein. Sie tritt dort gewissermaßen in die Fußstapfen von Jan Kämmerer, der ebenfalls aus Unterschleißheim kommt. Er ist Kreisvorsitzender der Jungen Union und war in der Schüler-Union zuletzt Stellvertreter des Landeschefs Josef Rohrmoser aus Bad Heilbrunn. Kämmerer gründete 2018 im Landkreis München den Kreisverband der Schüler-Union. Kämmerer leitete das Treffen in Unterschleißheim, bei dem die Schüler mit Wissenschaftsminister Bernd Sibler und Bundestagsabgeordnetem Florian Hahn über Digitalisierung der Unis sowie die Zukunft des Handwerks diskutierten.

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SZ vom 16.11.2021
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