SZ-Fitparade :Tanzen für einen freien Kopf

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Julia Ott (Mitte) ist Hip-Hop-Trainerin beim TSV Unterhaching. Die Sparte feierte gerade ihr einjähriges Bestehen. (Foto: privat)

Julia Ott trainiert beim TSV Unterhaching die Hip-Hop-Gruppen. Mittlerweile begeistern sich im Verein 60 Kinder und Jugendliche für diese Sportart.

Von Michael Morosow, Unterhaching

Wir reden von einer olympischen Sportart, bei der nicht „Höher, schneller, weiter“ das Maß aller Dinge ist, sondern Eleganz und Ausstrahlung zwischen Sieg und Niederlage entscheiden – dem Tanzsport, der in diesem Jahr in der Disziplin Breakdance erstmals das olympische Parkett betreten hat.

Es ist freilich auch eine Form der Körperertüchtigung, zu der jeder Arzt und Psychiater raten würde und die nicht von ungefähr mehr als der Hälfte der tanzfähigen Deutschen regelmäßig pflegt – in der Disco, auf dem Heuboden oder bei einem Turnier, so wie von Julia Ott, Trainerin für Jazzdance und Hip-Hop beim TSV Unterhaching. Bereits als Zweijährige wagte die heute 40-jährige Friseurmeisterin die ersten Tanzschritte, ist in der Disziplin Standard-Latein schon einmal bayerische Meisterin geworden und kann auf eine Teilnahme an einer Hip-Hop-Weltmeisterschaft zurückblicken.

„Tanzen macht den Kopf frei und trainiert den ganzen Körper“, sagt die Trainerin und aktive Tänzerin, und es sei bewiesen, dass es gegen Demenz vorbeuge. Regelmäßige Bewegung im Rhythmus der Musik könne das Fortschreiten einer Demenz sogar aufhalten, sagen die Neurologen. Bei chronischen Schmerzen kann nach Überzeugung von Orthopäden Tanzen Verspannungen in der Muskulatur lösen. Es ist also klug zu tanzen, zumal die koordinierten Bewegungen im Takt der Musik auch noch die Bildung neuer Synapsen im Gehirn fördern sollen.

Das Tanzen könne jeder lernen, sagt Julia Ott. Wenn zum Spaß auch noch sportlicher Ehrgeiz hinzukommt, dann freilich sollte man Rhythmus- und Taktgefühl mitbringen, „das hat nicht jeder.“ Beim TSV Unterhaching trainieren inzwischen 300 Mitglieder regelmäßig ihre Tanzschritte, darunter viele Kinder und Jugendliche. Der Tanzsport mag weitgehend ein Nischendasein pflegen, mit den Fernsehübertragungen der olympischen Breakdance-Wettkämpfe ist nach Überzeugung der Trainerin das Interesse am Tanzsport gestiegen.

Gerade haben die Hip-Hop-Gruppen der Tanzsportabteilung des TSV Unterhaching ihr einjähriges Bestehen gefeiert. Innerhalb dieses Jahres haben sich unter der Regie von Julia Ott und ihren Mitstreiterinnen Jessica Niedermeier und Tina Marie Steiner 60 Kinder und Jugendliche gefunden, die in drei Alters- und Leistungsgruppen regelmäßig trainieren.

Trainiert wird im Tanzsportsaal der Geothermie-Arena. Der Nachwuchs übt in drei Altersklassen jeden Montag von 16 bis 19 Uhr den Jazz-Hip-Hop, an Dienstagen trainieren Frauen, Männer und Junioren von 19.30 bis 22 Uhr. Wer nur Freude am Tanzen hat, aber nicht Turniertänzer werden will, für den bietet die Tanzabteilung Breitensport-Stunden an. 

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