Die Schulranzen sind längst gekauft, die Schultüten gebastelt – noch vier Woche Sommerferien, dann startet das neue Schuljahr und auch die Erstklässler machen sich auf den Weg. Damit sie gut im Klassenzimmer und nach Schulschluss wieder zu Hause ankommen, hat die Gemeinde Unterhaching drei Initiativen für einen sicheren Schulweg gestartet.
So hofft man im Rathaus, Eltern und Kinder davon zu überzeugen, dass die Kleinen auch prima zu Fuß in die Grund- und Mittelschule am Sportpark oder die Jahnschule gehen können. Denn in Unterhaching ist die Sitte, den Nachwuchs mit dem Auto bis vor die Schultür zu fahren, genauso verbreitet wie anderswo.
Seit einigen Jahren bereits bietet die Gemeinde daher eine organisierte Schulwegbegleitung an, den „Bus mit Füßen“, der wie ein richtiger Linienbus funktioniert, mit verschiedenen Routen innerhalb von Unterhaching. Je nach Anzahl der teilnehmenden Kinder und ihren Wohnorten werden Gruppen gebildet, für die jeweils eine Route mit verschiedenen Haltestellen festgelegt wird. Der gemeinsame Fußmarsch wird von ein bis zwei Elternteilen begleitet, sodass eine sichere Ankunft an der Schule gewährleistet ist. Sobald die Kinder ihren Schulweg selbständig zurücklegen, ist eine Begleitung durch die Eltern nicht mehr zwingend notwendig. Zu Beginn bekommen die Kinder eine prominente Begleitung: Die Maskottchen der Spielvereinigung (Fonsi) und der Munich Ravens (Dave) laufen mit.
Zudem bietet die Gemeinde von kommendem Schuljahr an einen digitalen Schulweg-Plan an. Die interaktive Karte beinhaltet unter anderem die bundesweiten Unfalldaten im Detail. Ein Routing-Algorithmus berechnet danach jeweils individuell den möglichst sicheren Weg, zu Fuß oder per Fahrrad. Dieser kann durch die Rathausverwaltung angepasst werden, etwa mit Informationen über den „Bus mit Füßen“, Baustellen, Betreuungseinrichtungen oder Schulweghelfer.
Auch die neu eingerichteten „Notinseln“ werden in dem digitalen Plan vermerkt. Unter diesem Schlagwort bieten sich Gewerbetreibende in Unterhaching entlang der Schulwege als Ansprechpartner und Hilfestellung für Schulkinder an, wenn diese in Angst- und Gefahrensituationen geraten. Alle teilnehmenden Geschäfte haben ein Zeichen an der Tür. Die Notinseln sind eine Initiative der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel und Gretel und gelten deutschlandweit als größtes Kinderschutzprojekt im öffentlichen Raum.