Süddeutsche Zeitung

Unterhaching:Rasen als Problemmüll

Werden Gras und Erde zusammen entsorgt, ist das kein Grünabfall

Wenn der Rasen im heimischen Garten einer bienenfreundlichen Bepflanzung weichen soll, stellt das Privatleute häufig vor ein Entsorgungsproblem: Wohin mit dem alten Rasen? Denn während man den Rasenschnitt grundsätzlich problemlos in der Biotonne oder bei der Grüngutsammlung der Gemeinde loswird, dürfen die Grasnarben, auch Rasensode genannt, nicht einfach im Biomüll landen. Denn sobald Gras und Wurzelwerk zusammen mit Erde entsorgt würden, entstehe Mischabfall, und der sei nicht sortenrein, erläutert das Umweltamt der Gemeinde Unterhaching das Problem.

Die Grünen hatten sich nun überlegt, ob die Gemeinde nicht einen Container für solchen Abfall zur Verfügung stellen könnte, wenn die Bürger schon so umweltfreundlich eingestellt sind. Dies allerdings würde wiederum das Rathaus vor eine große Herausforderung stellen, wie Bau- und Umweltamtsleiter Stefan Lauszat in der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte. Denn im Wertstoffhof ist kein Platz für einen zusätzlichen Container, und Firmen, die Rasensode annehmen, gibt es in der näheren Umgebung nicht. Fahrwege zwischen 30 und 105 Kilometer würden anfallen. Als Alternative schlug Lauszat daher vor, die Bürger finanziell bei der Entsorgung zu unterstützen. Die große Mehrheit des Gemeinderats hielt davon nichts und kritisierte die Bürokratie, die eine solche Förderung mit sich bringen würde.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4697146
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 26.11.2019 / hilb
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.