Unterhaching:Mehr Platz für Fußgänger und Radler

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Auf dem Scheilweg in Unterhaching geht es sehr eng zu. Das soll sich nun zumindest in einem Abschnitt ändern. (Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinde entschärft eine Engstelle auf dem Weg zum Perlacher Forst

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Nicht nur auf den Straßen in Unterhaching ist es mittlerweile an vielen Stellen eng und voll geworden. Offenbar kommen sich die Leute inzwischen auch auf Geh- und Radwegen in die Quere, sodass Umbaumaßnahmen zur Konfliktvermeidung unausweichlich geworden sind. Nehmen wir etwa den Scheilweg. Dass der so heißt, wissen sicher die meisten Einwohner nicht, dass es auf der asphaltierten Verbindung zwischen Ortspark und Isartalstraße entlang der Felder bis hin zum Perlacher Forst oft eng wird, wenn Spaziergänger und Radler aneinander vorbei wollen, schon. Mit nur 1,80 Metern Breite macht der Scheilweg es den Nutzern seit Jahrzehnten auch nicht gerade einfach, gut miteinander auszukommen. Jetzt soll er auf immerhin drei Meter verbreitert werden, entschied der Bauausschuss in seiner Sitzung am Dienstag. Allerdings nur auf 340 Metern Länge bis zur Kurve, von der ab er parallel zu Isartalstraße verläuft. Eigentlich sollte es mehr sein, aber: "Der Grunderwerb war nicht machbar", sagte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD).

So soll die Verbreiterung innerhalb der Grundstücksgrenze der Gemeinde verlaufen mit einem halben Meter Bankette auf beiden Seiten. Die entlang des Weges aufgestellten Bänke kommen auf die andere Seite, weiterhin allerdings mit Blick Richtung Taufkirchner Hochhäuser und bei guten Wetter auch mit Bergpanorama.

Dass sich die Verwaltung und eine Mehrheit im Ausschuss durch diesen etwa 152 000 Euro teuren Umbau eine Entspannung auf der Strecke Richtung Perlacher Forst erhoffen, liegt vor allem auch an dem Umbau der Abfahrt zur Isartalstraße. Die soll nämlich auf fünf Meter verbreitert und so abgesenkt werden, dass die Radfahrer künftig dort vom Geh- und Radweg auf die Straße wechseln. Diese Wegführung wird vom Arbeitskreis Mobilität als geeigneter Zubringer zum künftigen Radschnellweg im Perlacher Forst betrachtet. Gertraud Schubert von der Grünen findet sogar, die Gemeinde sollte die Isartalstraße gleich zur Fahrradstraße erklären. Die Abfahrt zum Einfädeln vom Scheilweg aus hingegen hält sie ebenso wie ihre beiden Kollegen von der SPD, Sebastian Ruppert und Harald Nottmeyer, für recht gefährlich. "An der Stelle ist die Isartalstraße immer komplett zugeparkt, da verstellt oft ein Wohnmobil die Sicht", weiß Ruppert. Nottmeyer sprach sich dafür aus, mit zusätzlichen Maßnahmen die Ecke zu entschärfen. Man könne wenigstens ein Schild aufstellen mit der Aufschrift "Achtung Radfahrer, bitte anhalten", findet er. Wenn man sich nicht daran halte, sei das, wie bei Rot über die Kreuzung zu fahren.

Die Idee fand allerdings im Ausschuss keine Mehrheit. Bürgermeister Panzer sprach sich dafür aus, es wie geplant zu versuchen und auf "Rücksichtnahme im Straßenverkehr" zu setzen. Das habe seit 60 Jahren an der Stelle funktioniert, "und wenn nicht, eine Umlaufsperre können wir immer noch aufstellen". Auch CSU-Fraktionssprecher Richard Raiser, selbst ein Vielradler, betonte: "Als Unfallschwerpunkt ist mir die Ecke nicht bekannt." Der Umbau bringe eine erhebliche Verbesserung, als Radfahrer müsse man eben die Geschwindigkeit anpassen. Er findet: "Wir sollten das jetzt so versuchen und nicht verkomplizieren."

© SZ vom 30.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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