Unterhaching:Grüne fordern Pestizid-Verbot

Abgeordnete Köhler kritisiert den Einsatz in Naturschutzgebieten

Eine Anfrage der Grünen-Landtagsabgeordneten Claudia Köhler für die Landkreise München, Rosenheim und Eichstätt zeigt, dass selbst Naturschutzgebiete in Bayern vor dem Einsatz von Pestiziden nicht sicher sind. Eigentlich sollte diese höchste Schutzkategorie des Naturschutzrechtes die Artenvielfalt sichern, aber in einigen Naturschutzgebieten Bayerns ist der Einsatz nicht in den Verordnungen verboten: so etwa im Naturschutzgebiet Vogelfreistätte südlich der Fischteiche der mittleren Isar im Landkreis München sowie in den Naturschutzgebieten Fraunöder Filz, Kühwampenmoor, Murner Filz und Irlhamer Moos im Landkreis Rosenheim als auch in den Naturschutzgebieten Gungoldinger Wacholderheide und Trockenhänge bei Dollnstein im Landkreis Eichstätt. Das geht aus einer Antwort des Umweltministeriums auf die Anfrage der Unterhachinger Abgeordneten hervor.

Die anderen Naturschutzgebietsverordnungen der Landkreise München, Rosenheim und Eichstätt enthalten demnach differenzierte Verbote, aber teilweise auch Ausnahmeregelungen. Über den Einsatz und die Art von Pestiziden liegen dem Ministerium nach eigener Aussage keine Informationen vor. "So eine Antwort finde ich ungenügend", rügt die Abgeordnete. "Die Staatsregierung müsste doch wissen, ob und wie viel Pestizide eingesetzt werden in einem Naturschutzgebiet."

Nach Ansicht der Grünen-Politikerin gehören Pestizide dort grundsätzlich verboten. "Dies zeigt wieder einmal, dass das bayerische Naturschutzrecht bedenkliche Lücken hat und dringend ergänzt werden muss", so Köhler. Es sei daher höchste Zeit, das Volksbegehren "Rettet die Bienen" zu unterstützen, für das seit Donnerstag die Eintragungsfrist läuft, "damit auch im bayerischen Naturschutzgesetz der Nichteinsatz von Pestiziden verankert wird".

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