Mit gut erhaltenen Kleidungsstücken lässt sich Geld verdienen. Das wissen nicht nur das Bayerische Rote Kreuz, die Caritas-Verbände und andere karitative Einrichtungen, auch viele Privatunternehmen fahren gut damit, Alttextiliencontainer aufzustellen und die gesammelten Kleiderspenden gewinnbringend zu verkaufen. In Unterhaching wird dies bald ausschließlich gemeinnützigen Organisationen gestattet sein. Diese Festlegung ist Kern eines neuen Konzepts für die Sammlung und Verwertung von Alttextilien, dem der Gemeinderat in seiner Dezembersitzung zugestimmt hat. Damit soll gleichzeitig die Steuerung von gewerblichen Sammlungen gewährleistet sein.
In Unterhaching stehen derzeit elf Alttextiliencontainer von verschiedenen Unternehmen, die dafür jährlich nur 160 Euro Standgebühr pro Container an die Gemeinde überweisen müssen. Im August 2014 hatte der Ferienausschuss des Gemeinderats die Verwaltung beauftragt, ein neues Konzept erstellen zu lassen, das sowohl den Gesichtspunkten einer geregelten Entsorgung mit hochwertiger Verwertung der erfassten Alttextilien als auch den Belangen der bereits in der Alttextilienerfassung tätigen karitativen Organisationen Rechnung trägt.
Wesentliche Voraussetzung für dieses Konzept, das die Gemeinde zusammen mit dem Augsburger Büro AU Consult GmbH erarbeitet hat, ist dabei der Verzicht der Gemeinde auf die Einnahmen zugunsten der karitativen Sammlungen. Als nächsten Schritt wird die Gemeinde Auswahlkriterien für die Kooperationspartner vorgeben. Als geeignet gelten dabei ausschließlich Organisationen, die ihre Gemeinnützigkeit nachweisen können und sich verpflichten, die Erlöse für ihre karitativen Tätigkeit zu verwenden.
Außerdem wird der Gemeinderat Standards festlegen, wobei die Verwaltung des Siegel "Fair-Wertung" vorschlägt. Unter dem gleichnamigen Dachverband haben sich gemeinnützige Altkleidersammler vereint und Standards für eine verantwortungsbewusste Kleidersammlung entwickelt.