Im kommenden Schuljahr wird am Lise-Meitner-Gymnasium Unterhaching (LMGU) eine Hochbegabtenklasse eingerichtet. Wie das bayerische Kultusministerium mitteilt, sollen mit diesem Bildungsangebot "junge Menschen ergänzend zum auf Stundentafel und Lehrplan basierenden Unterricht spezielle Förderangebote" erhalten. Bislang gibt es bayernweit acht Gymnasien mit Hochbegabtenklassen.
Im Großraum München sind sie am Maria-Theresia-Gymnasium in München und am Otto-von-Taube-Gymnasium Gauting angesiedelt. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) bezeichnete Begabtenförderung als "sozial gerecht". Genauso wie die Förderung junger Menschen mit schwierigen Startbedingungen sei sie ein wesentliches Element von Bildungsgerechtigkeit.
Zwei Fremdsprachen bereits in der fünften Klasse
Die Schulleiterin des LMGU, Brigitte Grams-Loibl, hat bereits im jüngsten Elternbrief auf die Neuerung hingewiesen. Wegen großer Nachfrage nach diesem Angebot in der Region habe das Ministerium beschlossen, in Unterhaching eine Klasse für Hochbegabte einzurichten. Das Kollegium sowie das Schulforum, ein Gremium aus Lehrern, Eltern und Schülern, hätten die Ausbildungsrichtung und das Fachangebot festgelegt. So begännen die Schüler dieser fünften Klasse bereits mit den beiden Fremdsprachen Englisch und Latein. In der achten Jahrgangsstufe soll zu den Fächern des mathematisch-technologischen Programms Italienisch als dritte Fremdsprache unterrichtet werden.
Hinzu komme Wahlunterricht, wodurch das Wahlfach-Angebot für die gesamte Schule wachse. Laut Kultusministerium sollen mit der Begabtenförderung Talente unabhängig von ihrer sozialen Herkunft unterstützt werden. Allerdings: Die Feststellung eines hohen Intelligenzquotienten rechtfertige noch nicht die Definition Hochbegabung. Ergänzend müssten weitere Faktoren berücksichtigt werden.
