Unterhaching:Dauercamper am Straßenrand

Die Gemeinde bittet im Kampf gegen Wohnmobile und Anhänger das Verkehrsministerium um Hilfe

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Fährt man durch Unterhachings Wohngebiete, könnte man fast meinen, die ganze Gemeinde sei ein riesiger Campingplatz. Wohnmobile und Wohnwagen säumen neben anderen Anhängern die Straßen. Sie blockieren nicht nur Parkplätzen, sondern versperren mitunter auch die Sicht. Corona hat die Sache sicher nicht verbessert. Im Gegenteil: Wohnmobile sind beliebter denn je. Und wenn sie nicht gerade mit ihren Besitzern auf Tour sind, stehen sie oft wochen- oder monatelang auf der Straße herum. Die Gemeinde setzt nun auf Unterstützung der Staatsregierung, um dem Problem Herr zu werden.

Denn bisher sind ihr weitgehend die Hände gebunden. "Eine rechtlich wirksam anwendbare Handhabe, wie man dieses Problem beseitigen könnte, steht aktuell nicht zur Verfügung", sagte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) jüngst im Gemeinderat. Das hat er schon häufig in Bürgerversammlungen erläutert. Die Beschwerden über die Anhänger häufen sich dennoch weiter auf seinem Schreibtisch. Deshalb wendet sich das Rathaus nun hilfesuchend an das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Dort sitzt schließlich die Unterhachingerin Kerstin Schreyer (CSU) im Chefsessel.

Wie Panzer ausführte, ist bei Anhängern die mit der 14-Tages-Frist verbundene Überwachung schwierig, da bereits eine Bewegung des Gefährts um wenige Zentimeter dazu führe, dass kein Verstoß vorliege. Die Beschilderung "nur Pkw" verhindert nicht, dass als solche zugelassene Wohnmobile die Parkplätze belegten. In anderen Staaten gebe es allerdings Regeln, dass bei Zulassung der Fahrzeuge ein privater Stellplatz nachgewiesen werden müsse, sagte der Bürgermeister. Auch ein Zusatzschild "Keine Wohnmobile und Wohnanhänger" hält er für einen gangbaren Weg.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: