Sternsinger:Auf eine Portion Spaghetti ins Kanzleramt

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Die Sternsinger Abby, Bastian, Philipp und Mike aus dem Pfarrverband Unterhaching vertraten mit ihrer Begleiterin Andrea Weirich das Erzbistum München und Freising am Dienstag beim Sternsingerempfang von Bundeskanzler Olaf Scholz. (Foto: Friedrich Stark/Kindermissionswerk)

Vier Kinder aus Unterhaching vertreten das Erzbistum München und Freising beim Sternsinger-Empfang von Olaf Scholz. Der hat zwar wenig Zeit für sie – dafür hat das Essen in der Kantine geschmeckt.

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Wie ist das wohl, wenn man als Sternsinger aus Unterhaching mal nicht nur auf der St.-Alto-Straße oder der Münchner Straße der Heimatgemeinde unterwegs ist, sondern den Segen „20 * C + M + B + 25“ an die Tür des Kanzleramts in Berlin schreiben darf? „Richtig cool“, sagt Mike Ludwig. Der Zwölfjährige war gemeinsam mit seiner Schwester Abby, 15, und zwei weiteren Kindern aus Unterhaching – Bastian, elf, und Philipp, zwölf, – am Dienstag bei Olaf Scholz.

Aus der Kreideanschrift über dem Türstock der Regierungszentrale wurde zwar nichts. Denn die bekannten Buchstaben C, M und B, die für die lateinischen Worte „Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus“ stehen, werden im Kanzleramt an die Wand neben der großen Treppe geschrieben, auf der sich insgesamt 108 Sternsinger und Sternsingerinnen aus sämtlichen Bistümern Deutschlands aufreihten, um für den Kanzler zu singen.

Drei Lieder galt es für die jeweils vierköpfigen Delegationen in der Vorbereitung auf Berlin auswendig zu lernen. „Die kannten wir vorher nicht, aber es hat ganz gut geklappt“, erzählt Abby. Die vier Unterhachinger, die jetzt nach Berlin fahren durften, sind Ministranten im Pfarrverband und schon seit einigen Jahren dabei, wenn in der Gemeinde die Spendenaktion der katholischen Kirche rund um den Dreikönigstag startet. Das diesjährige Motto lautet: „Erhebt eure Stimme! – Sternsingen für Kinderrechte.“ Und Olaf Scholz bestätigte ihnen: „Das finde ich ganz besonders wichtig. Denn tatsächlich, wir müssen Kinder schützen; sie brauchen unseren Schutz und unseren gemeinsamen Einsatz für ihre Rechte und ihre Möglichkeiten, gut zu leben.“

Zeit für ein persönliches Gespräch mit dem Kanzler blieb allerdings nicht. Kurzes Händeschütteln und ein paar Neujahrswünsche, ein Gruppenfoto und schon folgten die Nächsten. Abby und Mike fanden das etwas schade. Gerne hätten sie Scholz noch ein paar Fragen zu seinem Job gestellt. „Wie das so ist als Bundeskanzler“, sagt Mike. Doch mal direkt neben ihm zu stehen, sei auch ein Erlebnis gewesen. Dazu hätten sie auch sorgfältig die schönsten Gewänder aus dem Fundus herausgesucht. Ana Maria Tausch ist im Pfarrverband Unterhaching für die Einkleidung der Sternsinger zuständig, sie hat darauf geachtet, dass die Kleider sitzen und die Kronen nicht rutschen.

Abby, Mike, Bastian und Philipp waren die ersten Unterhachinger Sternsinger im Kanzleramt. Und Mike sagt, sie könnten das unbedingt empfehlen. Sie waren gemeinsam mit all den anderen Delegationen in einer Jugendherberge untergebracht, haben am Abend noch mal gemeinsam geprobt und durften dann im Polizeibus zum Kanzleramt fahren. Bevor es nach dem Auftritt mit dem Zug zurück nach München ging, gab es für alle Spaghetti Bolognese in der dortigen Kantine. Und die waren „viel besser als in der Schulmensa“, sagt Mike.

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