Unterhaching:Auf Kies gebaut

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Ost-Tribüne im Stadion der SpVgg bleibt gesperrt

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Die SpVgg Unterhaching wird auch nach ihrem Aufstieg in die dritte Fußball-Liga ohne die Osttribüne im Stadion auskommen müssen. Wie Rathaussprecher Simon Hötzl am Freitag bestätigte, steht die Tribüne, die seit vergangenem Jahr gesperrt ist, aus Sicherheitsgründen "nicht zur Verfügung". Weil sich das erst 17 Jahre alte Bauwerk senkt, haben sich Risse und Stolperfallen gebildet. Da eine Sanierung laut Hötzl "ganz hinten" auf der Prioritätenliste steht und die Gemeinde das Haftungsrisiko trägt, wird die Sperre auf unbestimmte Zeit gelten.

Dass sich das Bauwerk senkt, liegt am Untergrund. Dort befand sich einst eine Kiesgrube. Die Haupttribüne des Stadions steht dagegen auf festem Boden. Nach dem Aufstieg in die Erste Bundesliga musste im Jahr 2000 möglichst schnell eine zusätzliche Tribüne gebaut werden, um die von der Liga geforderten Zuschauerplätze bieten zu können. Die damalige Eile, in der die Tribüne errichtet wurde, könnte die Gemeinde nun rückwirkend teuer zu stehen kommen.

Anders als damals sieht man sich im Unterhachinger Rathaus aber nicht gezwungen, die Tribüne rasch wieder zugängig zu machen. Am Dienstag hat der Bauausschuss sich auf einen zeitlichen Ablauf der anstehenden Hochbauprojekte verständigt und die Erstellung eines Sanierungskonzepts für den Sportpark auf das Jahr 2020 datiert. Ein Jahr später könnte mit der Sanierung begonnen werden. "Andere Projekte wie Schulen und Kindergärten haben Priorität", sagt Hötzl.

Dass der Spielvereinigung auch in der dritten Liga die nutzbaren Plätze ausreichen, davon ist man im Rathaus überzeugt. Etwa 4000 Zuschauer kämen in dieser Klasse durchschnittlich zu den Spielen. Das Stadion fasse insgesamt 15 000, gerade einmal 4500 Plätze fielen durch die Sperrung der Osttribüne weg, rechnet Hötzl vor. Er beruft sich bei den Zahlen auf Sportamtsleiter Michael Trautwein. Der Kartenvorverkauf für das erste Heimspiel gegen den Karlsruher SC am 28. Juli läuft nun ohne Platzangebot auf der Osttribüne. Keine Auskunft gab es am Freitag von der Spielvereinigung. Zu Fragen, welche Auswirkungen die Sperrung auf Fans, Zuschauer und Einnahmen habe, sagte SpVgg-Präsident Manfred Schwabl: "Der Verein möchte sich derzeit aber dazu nicht äußern."

© SZ vom 15.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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