Unterföhring:Sensible Brandmelder

Im neuen Edeka häufen sich die Fehlalarme

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Wer sich die Einsatzstatistik der Freiwilligen Feuerwehr in Unterföhring für den April und März ansieht, der könnte auf die Idee kommen, dass es an der Feringastraße ganz schön oft brennt. Dorthin, wo im ehemaligen und vollkommen umgestalteten Marktkauf-Gebäude vor knapp zwei Monaten ein neues Edeka-Center eröffnete, müssen die Helfer immer wieder ausrücken. Allein sechs Mal hat die Brandmelde-Anlage in den vergangenen Wochen angeschlagen und die Feuerwehr ausrücken lassen. Am Ende aber stellte sich heraus: alles nur Fehlalarme. Offenbar ausgelöst durch eine besonders sensible Brandschutzvorrichtung.

Sowohl für die Einsatzkräfte als auch für die Mitarbeiter des Marktes und seine Kunden bedeuten die Fehlalarme jedes Mal wieder Aufregung und großen Aufwand. Alle müssen raus, alles steht still, bis die Feuerwehr Entwarnung gibt. Das passiert relativ schnell, weil nirgends ein Feuer ist. Für die Kaufleute von Stadler und Honner ist die damit verbundene Räumung des Ladens in erster Linie ärgerlich, wie Hans-Jürgen Honner sagt. "Wir als Mieter sind die Leidtragenden, genau wie unsere Kunden auch." Auf der einen Seite sei man natürlich sehr froh, dass der neu eingerichtete Brandschutz in dem komplett umgebauten Gebäude samt Parkhaus an der Feringastraße so gut funktioniere, sagt Honner. Allerdings zehrten die Fehlalarme und die damit verbundene Räumung des Geschäfts jedes Mal aufs Neue an den Nerven, und zwar von allen: Feuerwehr, Betreiber und Besucher. In vier Fällen sei der Alarm wohl durch Schweißerarbeiten ausgelöst worden, berichtet Honner, einmal jedoch habe die Brandmeldeanlage schon reagiert, "weil jemand Staub gekehrt hat".

Die Kunden reagierten bislang sehr verständnisvoll, sagt Honner. Trotzdem sei man nun "wirklich dahinter, dass die Fehlalarme aufhörten". Gelingen könnte dies über die Einrichtung einer Brandschutzwache, die der Eigentümer des Gebäudes plant, wie Honner hofft. Seinen Worten zufolge soll ein Fachmann die Lage an Ort und Stelle überwachen und reagieren, wenn die Sirenen mal wieder ohne triftigen Grund heulen.

Die Unterföhringer Feuerwehr wird das gerne hören. Die Freiwilligen haben neben den Fehlfahrten zur Feringastraße ohnehin genug zu tun. Seit Jahresbeginn mussten sie bereits 85 Mal zu Notfällen ausrücken, wie auf der Homepage der Einsatzkräfte nachzulesen ist.

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