Süddeutsche Zeitung

Unterföhring:Schwimmen lernen im Bewegungsbad

Der örtliche Verein kann wieder Kurse für Kinder anbieten. Noch immer fehlt ein Schul- und Lehrschwimmbad

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Der Unterföhringer Schwimmverein darf das Bewegungsbad in der Altenwohnanlage St.-Valentin-Hof künftig für Angebote nutzen, die sich an alle Altersgruppen wenden. Vor allem Aquafitnesskurse für Schwangere sowie Schwimmkurse für Kinder und Babys können in der Einrichtung stattfinden. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen und damit dem Antrag der Schwimmer stattgegeben.

Bereits seit 2018 organisierte der Verein im St.-Valentin-Hof Aquafitness, die von Älteren und Menschen mit Behinderung oder Erkrankungen angenommen wurden. Vor Corona gab es darüber hinaus Kurse für ältere Kinder, die in dem 1,30 Meter hohen Wasser stehen konnten. Weil die Nachfrage für Baby- und Kleinkinderkurse gestiegen ist, das Bewegungsbad an den Nachmittagen weitgehend ungenutzt ist, wandte sich der Schwimmverein an die Gemeinde. Durch die Pandemie hätten zwei Jahrgänge von Buben und Mädchen das Schwimmen nicht lernen können, begründete der Verein seinen Antrag. Seit März 2020 stehe der Sportbetrieb still, derzeit stünden keine Wasserflächen mehr zur Verfügung, um Kurse anbieten zu können. Man verfüge über vier ausgebildete und zertifizierte Schwimmlehrerinnen, "die sich engagieren wollen", heißt es in dem Schreiben an den Gemeinderat. Gerade für die ganz Kleinen sei die Gewöhnung ans Wasser der erste Schritt, um die Angst zu verlieren und dann Schwimmen lernen zu können. Das Bewegungsbad sei für Kurse mit Babys und Kleinkindern gut geeignet. Um dem Schwimmverein diese Möglichkeit zu eröffnen, wurde die Verwaltung beauftragt, das Belegungskonzept für das Bad anzupassen und wegen Corona eine neue Benutzerordnung aufzulegen.

Unabhängig davon hat der Schwimmverein bereits vor einer Weile eine Aktion gestartet. Unter dem Motto "Kinder müssen schwimmen lernen können, gerade in Unterföhring!" wirbt der Verein mit einer Postwurfsendung um Unterstützung in der Bevölkerung für den Bau eines Schul- und Lehrschwimmbades.

Vor vier Jahren hat der Gemeinderat die Errichtung eines öffentlichen Hallenbades im neuen Sportpark beschlossen, das zuvor angedachte Schulschwimmbad im Gymnasium wurde aus der Planung gestrichen. Weil die Verwirklichung des Sportparks angesichts explodierender Kosten auf Eis gelegt wurde und deshalb auch beim Hallenbad Geduld gefragt ist, will der Schwimmverein bei der Bürgerversammlung im Oktober den "zeitnahen und beschleunigten Bau eines Schul- und Lehrschwimmbads für Kinder, Schülerinnen und Schüler der Grundschulen und des Gymnasiums Unterföhring" beantragen. Der Sportpark gegenüber dem Gymnasium kann wohl frühestens 2025 realisiert werden.

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Quelle:
SZ vom 29.09.2021
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