Unterföhring:Schöner warten

Unterföhring: Birgit Kullmann hat sich intensiv mit der Geschichte des Adventskalenders beschäftigt und viele Beispiele zusammengetragen, die nun im Unterföhringer Heimatmuseum zu sehen sind.

Birgit Kullmann hat sich intensiv mit der Geschichte des Adventskalenders beschäftigt und viele Beispiele zusammengetragen, die nun im Unterföhringer Heimatmuseum zu sehen sind.

(Foto: Catherina Hess)

Eine Ausstellung zeigt historische und aktuelle Adventskalender

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Wahrscheinlich hat es mit ihrer eigenen Vorliebe für die Adventszeit zu tun und damit, dass sie fast selbst ein Christkindl geworden wäre, wenn ihre Mutter die eigentlich für Heiligabend geplante Geburt nicht hinausgezögert hätte: Birgit Kullmann, zweite Vorsitzende und Kuratorin des Heimatvereins "Feringer Sach", schaut ganz versonnen, wenn sie von den Planungen für die Weihnachtsausstellung im Unterföhringer Heimatmuseum erzählt. "Mir ist es wichtig, dass die Themen mit Tradition und Brauchtum zu tun haben", sagt Kullmann. Und: "Der Advent ist für mich eine geheimnisvolle, schöne Zeit."

Die aktuelle Ausstellung trägt wohl auch deshalb den Namen "Das Geheimnis der 24 Türchen" und widmet sich der Geschichte des Adventskalenders. Mehr als 200 Objekte haben Kullmann und ihre Kollegen vom Heimatverein im kleinen Museum an der Bahnhofstraße platziert. Mit der Ausstellung, die am Christkindlmarkt-Wochenende in Unterföhring eröffnet wird, soll der Zauber der Vorweihnachtszeit eingefangen werden. Im Museum sind historische und nachgedruckte Adventskalender zu sehen, große und kleine, runde und eckige, mit Glitter bestäubte und praktische, die für jeden Tag zum Beispiel ein Rezept oder eine Lebensweisheit parat haben.

Bei der Vernissage am Samstag, 8. Dezember, wird Birgit Kullmann von 14 Uhr an Wissenswertes zur Entstehung des Adventskalenders berichten. Sie hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit diesem Brauch beschäftigt, war in Antiquariaten unterwegs. Ein früher Beleg für eine Art Adventskalender stammt aus einem Kinderbuch von Elise Averdieck aus dem Jahr 1851, wie Kullmanns Recherche ergab. Auch Kreidestriche an der Tür, von denen täglich einer weggewischt wurde, dienten dem kindlich nachvollziehbaren Abzählen. Die ersten Adventskalender hießen noch "Nikolauskalender", da sie am 6. Dezember verschenkt wurden. Bald schon begann der Kalender aber mit dem 1. Dezember, es folgte der Name "Weihnachtskalender" und schließlich bürgerte sich die Bezeichnung "Adventskalender" ein. Der älteste gedruckte ist kein Kalender im klassischen Sinn, sondern eine Weihnachtsuhr für Kinder. Eine solche gibt es in der Ausstellung, die auch am Sonntag, 9. Dezember, von 14 bis 17 Uhr geöffnet ist, ebenfalls zu sehen.

In dieser Serie stellt die SZ jeden Tag Menschen vor, die der Vorweihnachtszeit zu ihrem besonderen Zauber verhelfen.

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