Unterföhring:Parken unter dem Festplatz

Unterföhring: Unterföhring unterirdisch: So leer wird die neue Tiefgarage im Gewerbegebiet voraussichtlich nie mehr sein.

Unterföhring unterirdisch: So leer wird die neue Tiefgarage im Gewerbegebiet voraussichtlich nie mehr sein.

(Foto: Gemeinde Unterföhring)

In 16 Monaten ist an der Jahnstraße in Unterföhring eine Tiefgarage für mehr als 500 Fahrzeuge errichtet worden. 20,5 Millionen Euro hat sich die Gemeinde die Investition kosten lassen, damit die Beschäftigten des Gewerbegebiets mit dem Auto zur Arbeit kommen können.

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Seit Anfang Dezember ist es für die vielen Mitarbeiter der Firmen im Unterföhringer Gewerbegebiet jenseits der S-Bahn leichter, einen Parkplatz zu finden: Nach 16 Monaten Bauzeit ist die Tiefgarage an der Jahnstraße eröffnet worden. Sie bietet Raum für mehr als 500 Autos; noch einmal so viele können oberirdisch geparkt werden. In das Projekt hat Unterföhring 20,5 Millionen Euro investiert - und damit den vom Gemeinderat vorgegebenen Kostendeckel eingehalten, wie es in einer Mitteilung heißt.

Die Stellplätze sind gebührenpflichtig: Die erste Stunde ist frei, jede weitere angefangene Stunde kostet 50 Cent, ein ganzer Tag fünf Euro. Die Gemeinde hat die maximale Parkdauer in der neuen Tiefgarage auf 48 Stunden begrenzt. Wer darüber hinaus stehen bleibt, muss 400 Euro bezahlen.

Auf diese Weise soll eine Zweckentfremdung der Tiefgarage, zum Beispiel durch Flughafenparker, verhindert werden, wie das Unterföhringer Rathaus mitteilt. "Wir haben den wertvollen Unterföhringer Grund hier sehr gut ausgenutzt, jetzt sind die Pendler am Zug", sagte Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) bei einer kleinen Feier, mit der das Gebäude eingeweiht und mit dem kirchlichen Segen versehen wurde.

Im Juli des vergangenen Jahres war auf dem Bürgerfestplatz an der Jahnstraße mit dem Bau der Tiefgarage begonnen worden, um den hohen Stellplatzbedarf im Gewerbegebiet zu befriedigen. Sieben Treppenhäuser führen in die unterirdische Garage, wo sich auch acht Ladestationen für Elektroautos finden. Es gibt einen Lift und im Parkhaus wurden sechs Behindertenparkplätze eingerichtet; vier der 500 oberirdischen Stellplätze sind ebenfalls behindertengerecht.

Unterföhring: Der evangelische Pfarrer Carsten Klingenberg gibt dem Projekt den kirchlichen Segen.

Der evangelische Pfarrer Carsten Klingenberg gibt dem Projekt den kirchlichen Segen.

(Foto: Gemeinde Unterföhring)

Wegen der Bauarbeiten musste das Unterföhringer Bürgerfest in diesem Jahr auf einer Festwiese ganz in der Nähe gefeiert werden, 2019 wird es wieder auf dem angestammten Platz an der Jahnstraße stattfinden können. Die dafür notwendigen Vorrichtungen sind laut Gemeinde vorhanden, so zum Beispiel Strom-, Wasser und Abwasseranschlüsse, eine Zeltverankerung und ein Blitzschutz. Bis Weihnachten wird auch die öffentliche Toilettenanlage in Betrieb gehen.

Um die Infrastruktur im Unterföhringer Gewerbegebiet zu verbessern und den Parksuchverkehr einzudämmen, wird die Gemeinde noch eine weitere Garage errichten lassen - und zwar an der Diesel-, Ecke Betastraße. Beginn der Bauarbeiten für das Parkhaus ist bereits für Anfang 2019 geplant, wie das Rathaus ankündigt. Das Parkhaus wird 522 Stellplätze beherbergen, die sich auf zehn Ebenen verteilen. Direkt daneben schließen sich 70 oberirdische Parkplätze an. Nach Angaben der Gemeinde wird dieses Vorhaben an die zehn Millionen Euro kosten.

Im Gewerbegebiet östlich der S-Bahn in Unterföhring arbeiten knapp 22 000 Menschen. Viele von ihnen kommen jeden Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihrer Firma, sehr viele aber nutzen für die Anreise das Auto - und haben in der Vergangenheit mehr oder weniger mühsam einen Parkplatz suchen müssen, wenn ihr Unternehmen über keine eigene Tiefgarage verfügt.

Die nun fertige Tiefgarage samt Parkplatz an der Jahnstraße und das geplante Parkhaus an der Dieselstraße sollen - wie Anfang 2016 vom Gemeinderat beschlossen - Abhilfe schaffen. Basis für die Entscheidung war nicht zuletzt ein Gutachten, wonach an einem normalen Werktag zwischen 7 und 11 Uhr an die 5500 Autos von den Kreisverkehren an der Mitterfeldallee in die Diesel- und die Beta-Straße in das Gewerbegebiet fahren.

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