Süddeutsche Zeitung

Feringasee:Mit dem Boot zum neuen Kiesweiher

Die Unterföhringer SPD will den beim Bau der Autobahnanschlussstelle entstandenen Kiesweiher ins bestehende Erholungsgebiet um den Feringasee integrieren. Erschlossen werden soll er mit einem Radweg - und mit einem Kanal.

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Die Geschichte schlägt in Unterföhring im wahrsten Sinne des Wortes Wellen: Bei den Bauarbeiten für die neue Autobahnanschlussstelle Aschheim/Ismaning ist nordöstlich des Feringasees ein großer Baggerweiher entstanden, der Schwimmer und Sonnenanbeter in großer Zahl anlocken könnte.

Klaus Läßing, der frühere Unterföhringer Bürgermeister und jetzige Gemeinderat der Parteifreien Wählerschaft (PWU), hatte das Thema im Herbst in den Sitzungssaal des Rathauses gebracht und seine entschiedene Ablehnung eines zweiten Feringasees kundgetan - und größtenteils Unterstützung dafür erhalten, dass Unterföhring sich vorsorglich gegen ein solches Projekt zur Wehr setzen sollte. Nun aber fordert die SPD die Integration des neuen Weihers in das Erholungsgebiet um den Feringasee.

Der Erholungsflächenverein hat bereits Interesse bekundet

Zwischenzeitlich hat bereits der Erholungsflächenverein im Landkreis München sein Interesse an der großen Wasserfläche bekundet hatte, was in Unterföhring neuerliche Verunsicherung hervorrief. Laut dem bayerischen Innenministerium allerdings gibt es noch kein konkretes Konzept zu einer Nachfolgenutzung. Wegen der von Unterföhring angemeldeten Bedenken hat die Autobahndirektion Überlegungen zurückgestellt, die Fläche nach Abschluss der Ausbeutung dem Erholungsflächenverein zu überlassen - und einen zweiten Feringasee anzulegen. Auf jeden Fall solle die Gemeinde vor einer Entscheidung eingebunden werden, hieß es aus dem Ministerium.

Die Unterföhringer SPD-Fraktion hat sich mittlerweile ihre Gedanken zum See gemacht und diese in einen Antrag an den Gemeinderat gegossen: Nach Meinung der Sozialdemokraten soll der neu entstandene See der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und in das Naherholungsgebiet am Feringasee eingegliedert werden. "Die beiden Seen sollen mit einer Wasserstraße sowie einem Fuß- und Radweg verbunden werden", schlägt die SPD-Fraktion vor, und ansonsten autofrei sein. Die verkehrsmäßige Erschließung solle ausschließlich über die bestehenden Straßen und Parkplätze erfolgen, heißt es in dem Antrag.

Dem Naturschutz soll mit Biotopen Rechnung getragen werden

Die SPD begründet ihr Ansinnen damit, dass die aktuelle Situation die Möglichkeit biete, das bestehende Naherholungsgebiet am Feringasee sinnvoll zu erweitern und zu ergänzen. "Gerade im dicht besiedelten Großraum München sind Freizeitangebote und die Freiflächennutzung von besonderer Wichtigkeit und Bedeutung für die in diesem Raum lebenden Menschen", so die Argumentation.

Mit der neu entstandenen Wasserfläche könnte der Feringasee ideal erweitert werden, dem Naturschutz sollte mit der Schaffung eines weiteren Biotops auf einer Teilfläche Rechnung getragen werden. Und: "Ein Kanal zwischen beiden Seen ermöglicht es der Wasserwacht, den neuen Bereich zu erreichen. Das Wasser kann sich entsprechend austauschen", so die SPD-Fraktion. Der Gemeinderat wird das Thema in einer seiner nächsten Sitzungen diskutieren.

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SZ vom 23.12.2015/wkr
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