Das Regal im Wohnzimmer von Hans-Herbert Holzamer steht voll mit Reiseandenken, über die er in kurzen Momenten der Stille seinen Blick schweifen lässt: ein goldener Buddha, afrikanische Meerschaumpfeifen, eine indianisch verzierte hölzerne Ente aus Kanada. In Gedanken aber ist er in Italien. "Es gab da den sogenannten Schrank der Schande", sagt der 76-jährige Jurist aus Gräfelfing und rückt seine Brille zurecht.
Kriegsverbrechen:Eine offene Wunde
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Eine Gedenktafel in dem kleinen Ort Cervarolo erinnert heute an die 24 Männer, die am 20. März 1944 von Wehrmachtsoldaten erschossen wurden.
(Foto: privat/Studienkreis Deutscher Widersand 1933-1945)Vergewaltigung, Plünderung und Mord: Vor 75 Jahren richtete eine Nazi-Eliteeinheit in dem Apenninen-Dorf Cervarolo ein grausames Massaker an. Wie kommt es, dass so viele der Kriegsverbrecher in Deutschland nie angeklagt wurden?
Von Lukas Koperek, Gräfelfing
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