Unterföhring:Kommunikation unter Kirschblüten

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Ein Ort zum Verweilen soll der Platz vor dem Bürgerhaus werden. Simulation: Gemeinde Unterföhring/Zuckschwert und Martin (Foto: N/A)

Der Platz vor dem Bürgerhaus soll einladender gestaltet werden: mit Bäumen und Holzpodesten, die bei Großveranstaltungen auch abgebaut werden können

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Freundlich, einladend und grün: So soll der Platz vor dem Unterföhringer Bürgerhaus aussehen, wenn die Freisinger Landschaftsarchitekten Zuckschwert und Martin ihre Ideen in die Tat umgesetzt haben. Das Büro hat mit seinem Entwurf den von der Gemeinde ausgelobten Wettbewerb zur Neugestaltung des Bürgerhausvorplatzes gewonnen. Unterföhring lässt sich die Verschönerung des tristen Areals 600 000 Euro kosten.

Derzeit leide der Platz vor dem Gebäude daran, dass er nach den Seiten ausfranse, dass es nichts gebe, das ihn konsequent einfasse und freundlich mache, sagte Planer Peter Martin bei einem Präsentationstermin im Rathaus. Der Bürgerplatz müsse ein Aufenthaltsort für die Menschen werden, der mit den Themen des Bürgerhauses korrespondiere. Deshalb habe er sechs jeweils von einem Baum beschattete Kommunikationsinseln vorgesehen, auf denen man sitzen könne - oder auch liegen, lesen oder reden. Ganz wie es den Nutzern beliebt. Hergestellt werden sie aus Elementen einer Stahl- und Lärchenholzkonstruktion, die bei Bedarf auch geteilt und umgestellt werden können. "Die Menschen können dann in einer Gruppe zusammensitzen, nicht wie die Hühner auf der Stange auf einer Bank." Denkbar sei, sechs bis acht Meter hohe Kirschbäume zu pflanzen, die keine Frucht und damit auch kein Fallobst produzieren, wohl aber schöne Blüten im Frühling und ein schön gefärbtes Laub im Herbst. Auch um das Marktdach herum möchte der Landschaftsarchitekt den Platz besser einfassen. Hier muss aber noch eine Lösung gefunden werden, weil wegen der im Erdreich verlaufenden Leitungen keine weiteren Bäume gepflanzt werden können.

Am Südende des Platzes sieht der Entwurf von Zuckschwert und Martin viel Grün vor. Der Außenbereich der Gaststätte wird einen deutlichen Gartencharakter erhalten und sich auch über die Wassersprudler hinaus, die der Gemeinderat wiederbeleben möchte, besser von der Straße abgrenzen. Laut Martin könnte unter anderem mit Immergrün in Pflanztrögen gearbeitet werden. Auch auf dem Spielplatz will der Planer mehr Bäume pflanzen, die Schatten spenden. Bis der Bürgerplatz die Unterföhringer zum Verweilen einlädt, wird es nach Angaben des Rathauses allerdings noch einige Zeit dauern: Zumindest die Kommunikationsinseln auf dem Bürgerplatz sollen bis zum Herbst 2020 installiert sein, für die übrigen Elemente braucht es Untersuchungen und weitere Planungen, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Der Entwurf des Freisinger Büros zeichnet sich dadurch aus, dass der Platz weiterhin für Veranstaltungen genutzt und möglichst unproblematisch freigeräumt werden kann - zum Beispiel für das Klassik-Open-Air im Sommer, den Christkindlmarkt oder die Eisbahn im Winter.

© SZ vom 14.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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