Unterföhring:Genossenschaft als Königsweg

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Unterföhringer beraten über Wege zu einem Unverpackt-Laden

Von Carla Bihl, Unterföhring

Etwa 45 Interessierte haben sich am Mittwochabend in der Halle des S-Bahnhofs in Unterföhring vor der Ladenfläche getroffen, in der eine Projektgruppe aus dem Nachhaltigkeitsnetzwerk "Unterfairing" gerne einen Unverpackt-Laden eröffnen würde. Alexandra Grainer, die den Anstoß für das Projekt gab, führte durch den Abend; vier Referentinnen und Referenten aus den Unverpackt-Läden in Laim und Zorneding berichteten von ihren Erfahrungen.

Sabine Pötzsch, approbierte Psychotherapeutin und eine der zwei Vorstände des Ladens "Nebenan und Unverpackt" in Laim, empfahl die Gründung einer Genossenschaft, da die Anteilerwerber dadurch das Gefühl bekämen, initiativ werden zu können. Ihr Vorstandskollege, der Diplomkaufmann Andreas Vollmann, erläuterte, dass bei dieser Gesellschaftsform jeder Genosse unabhängig von der Anzahl oder Höhe seiner Anteile eine einzige Stimme in der Genossenschaftsversammlung habe. Die Entscheidungen lägen letztlich dennoch beim Vorstand, da dieser die Verantwortung trage. Für eine Genossenschaft spricht laut Vollmann besonders, dass es mit keiner weiteren Gesellschaftsform möglich sei, so unkompliziert Kapital anzusammeln.

Sabine Pötzsch betonte zudem, dass es wichtig sei, einzelne Gruppen mit verschiedenen Aufgabenbereichen und Zuständigkeiten zu schaffen. Das sieht auch Falk Skeide, Aufsichtsrat von "Deine Alternative" in Zorneding: "Einer muss einen Plan haben, dann können Aufgabengebiete gut voneinander abgegrenzt, und es kann gut strukturiert werden." Vorteile gegenüber gewöhnlichen Supermärkten sehe er zudem darin, dass man jedes Produkt kenne und somit auch als Informationszentrum für Kunden agieren könne.

Grainer betont, dass weiterhin finanzielle Unterstützer gesucht werden und Mitglieder mit verschiedenen Fähigkeiten, beispielsweise juristischen oder kaufmännischen. Man lege sich nicht auf jenen Laden am S-Bahnhof fest, auf den sich das Team beworben habe, erklärt Grainer. Das Konzept sei es, einen möglichst plastikfreien und ökologisch nachhaltigen Einkauf zu ermöglichen: "Wenn es nicht dieser Laden wird, dann ein anderer."

© SZ vom 04.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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