Unterföhring:Gemeinsames Domizil

Unterföhring: Heimat für Bildungsstätten: Die Unterföhringer Ortsmitte entsteht nahe dem Bahnhof.

Heimat für Bildungsstätten: Die Unterföhringer Ortsmitte entsteht nahe dem Bahnhof.

(Foto: Gemeinde Unterföhring)

Die Musikschule und die VHS werden sich in der neuen Ortsmitte ein Haus teilen

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Überraschung bei der Rahmenplanung für die künftige Ortsmitte von Unterföhring: Im VHS-Zentrum soll nach Beschluss des Gemeinderats nun auch die Musikschule untergebracht werden. Diese Entscheidung haben die Lokalpolitiker in der Sondersitzung hinter verschlossen Türen getroffen, als die Eckdaten des städtebaulichen Wettbewerbs für das Gelände zwischen Bahnhof und Föhringer Allee festgeklopft wurden. Der Beschluss wurde nun vom Gremium einstimmig bestätigt, nachdem sowohl die VHS als auch die Musikschule ihr Plazet gegeben hatten.

Die Verbindung von Volkshochschule und Musikschule ist nach den Worten von Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft Unterföhring, PWU) "auf jeden Fall eine gute Sache". Diese Kombination hat allerdings Auswirkungen auf die Größe des geplanten Gebäudes. So müsse der Vortragsraum von 120 auf 150 Quadratmeter erweitert werden. Die gemeinsame Nutzung des Video-/Audio-Studios im Haus lasse sich organisieren, heißt es. Und dass es ein gemeinsames Foyer geben wird, begrüßen beide Einrichtungen.

Dieses soll nach Beschluss des Gemeinderates die Funktion eines Wartebereichs mit Aufenthaltscharakter haben. Ein Bistro oder Café, wie in der Vergangenheit angedacht, wird es jedoch nicht geben. VHS und Musikschule sehen sich nicht in der Lage, den Gastronomie-Betrieb zu übernehmen, auch die Gemeinde Unterföhring lehnt es ab, als Betreiberin aufzutreten. Die Vergabe an einen externen Wirt scheidet nach Meinung der Kommunalpolitiker aus; zu schlecht seien die Erfahrungen aus der Vergangenheit - erinnert sei nur an das Café Valentina in der Alten-Wohnanlage oder das Sportheim an der Bergstraße. Verhungern oder verdursten müssen die Besucher des VHS-/Musikschul-Zentrums in der neuen Ortsmitte allerdings nicht: Geplant ist, einen Getränkeautomaten aufzustellen und mit der Einrichtung von Kühlschrank, Herd sowie einer Geschirrausstattung zumindest eine "gastronomische Minimalversorgung" zu gewährleisten. Der Neubau, in dem die VHS rund 1600 Quadratmeter belegt, wird zwei bis drei Geschosse haben.

Die neue Unterföhringer Ortsmitte entsteht auf einem 37 000 Quadratmeter großen Areal zwischen Bahnhofstraße, Föhringer Allee, Bahnhof und Firkenweg. Den Architekten-Wettbewerb für das Vorhaben hat der Gemeinderat auf den Weg gebracht. Neben dem Domizil für VHS und Musikschule sind auf 900 Quadratmetern ein Supermarkt und weitere Flächen mit einer Größe von 300 Quadratmetern für kleinere Läden und Geschäfte geplant. Zudem ist eine Tagesstätte in der Größe der bestehenden zweigruppigen Kinderkrippe an der Föhringer Allee mit 18 Plätzen vorgesehen. Als weitere Nutzer der künftigen Gebäude sind eine Kinderarzt-Praxis, Beratungsstellen sowie eine heilpädagogische Einrichtung im Gespräch. Auch Wohnungen sollen möglich sein.

Die Gemeinde Unterföhring rechnet damit, bereits im Dezember die Aufträge an die Gewinner des Architektenwettbewerbs vergeben zu können.

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