Unterföhring:Eigenes Gemüse im zweiten Anlauf

Die Grünen sind mit ihrem Antrag auf einen Gemeinschaftsgarten in der Gemeinde nun doch erfolgreich

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Wer Gemüse anbauen möchte, aber keinen eigenen Garten hat, soll schon bald in Unterföhring die Chance bekommen, auf einer von der Kommune zur Verfügung gestellten Parzelle Bohnen oder Tomaten zu ziehen. Die überwiegende Mehrheit des Gemeinderats hat in der jüngsten Sitzung einen entsprechenden Antrag der Grünen-Fraktion grundsätzlich gebilligt. Das Gremium beauftragte die Verwaltung, ein geeignetes Grundstück mit einer Fläche von 1000 Quadratmetern am Ort ausfindig zu machen, auf dem das sogenannte "Urban Gardening" möglich ist. Jede Parzelle könnte 20 Quadratmeter groß sein.

Die Grünen hatten bereits vor anderthalb Jahren einen ähnlichen Vorstoß unternommen, waren allerdings mit der Idee gescheitert. Danach seien zahlreiche Unterföhringer auf die Partei zugekommen und hätten ihr Bedauern geäußert, erklärte Fraktionsvorsitzende Gisela Fischer die erneute Antragstellung. Unterdessen habe man im örtlichen Gemeindeblatt zwei bis dreimal Aufrufe gestartet, um das Interesse der Bevölkerung an einem Gemeinschaftsgarten abzufragen, so Fischer. Die Resonanz sei groß gewesen. Mehr als 20 Familien hätten sich gemeldet, berichtete sie ihren Kollegen im Gemeinderat. Das Unterföhringer Projekt soll sich nach Auffassung der Grünen zum Beispiel an dem der "Ackerhelden" in Ismaning oder an den Krautgärten in München-Johanneskirchen orientieren. Laut Fischer haben sich die Grünen selbst beim im Sommer 2014 begründeten TUM-Gardening auf dem Forschungscampus in Garching umgesehen.

Im Gremium stieß die Idee auf Gefallen. Allerdings gingen einigen die detailliert ausgearbeiteten Vorgaben zu weit. "Wir müssen doch erst einmal ein Grundstück haben", gab Jutta Schödl (SPD) zu bedenken. Ähnlich äußerte sich Simone Spratter, Fraktionsvorsitzende der Parteifreien Wählerschaft (PWU). Für ihren Kollegen Stefan Zehetmair, selbst Landwirt, ist ein Gemeinschaftsgarten ein guter Weg, um der Gesellschaft zu zeigen, "wo unsere Lebensmittel herkommen". Claudia Leitner (CSU) regte an, ein Grundstück zu wählen, das in der Nähe einer öffentlichen Toilette liege. Die Grünen erklärten sich damit einverstanden, den Kriterienkatalog etwas abzuspecken. Eine Wasserstelle aber braucht es in jedem Fall. Salat und Co. wollen schließlich gegossen werden.

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