Neue Heimat für die Vereine:Unterföhrings Sportpark bekommt ein Gesicht

Neue Heimat für die Vereine: Auch ein Hallenbad soll auf dem Gelände Platz finden.

Auch ein Hallenbad soll auf dem Gelände Platz finden.

(Foto: Claus Schunk)

Stadion, Hallenbad und Stockschützenbahnen: Der Gemeinderat beschließt Rahmenplanung für zehn Hektar großes Areal an der Mitterfeldallee.

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Das Projekt hat eine riesige Dimension: An der Mitterfeldallee in Unterföhring wird in den nächsten Jahren ein Sportpark entstehen, der Schul-, Vereins- und Breitensport vereint und auf dem auch noch ein Hallenbad positioniert werden soll.

Das Gelände umfasst eine Fläche von 100 000 Quadratmetern und eignet sich nach Angaben des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München optimal für eine derartige Nutzung. Der Unterföhringer Gemeinderat hat nun nach einer mehrstündigen Sondersitzung die vom Planungsverband entworfene Rahmenplanung beschlossen. Basis dafür sind mehrere Abstimmungsgespräche mit Vertretern örtlicher Sportvereine und eine Besichtigungsfahrt zu ähnlichen Sportparks in der Umgebung.

Am Donnerstag, 6. Oktober, werden Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft Unterföhring, PWU) und Susanne Bauer vom Planungsverband den Bürgern die Planungen für das bereits im Oktober 2013 vom Gemeinderat beschlossene Großprojekt vorstellen. Beginn der Informationsveranstaltung im Rathaus ist um 18 Uhr.

Sieben Vereine wollen den Sportpark nutzen

Sieben Vereine haben ihr Interesse bekundet, künftig im Sportpark zu trainieren und Spiele auszutragen: FC Unterföhring, TSV, Stockschützen, Rugby-Club, Asylhelferkreis, Theaterspieler von der Kulturbixn und der Trachtenverein. Vor allem der FC U sehnt einen neuen Standort herbei: Derzeit sind die Anlagen der Fußballer über die Gemeinde verteilt, gespielt wird in beengten Verhältnissen an der Berg- und Dammstraße sowie unweit des Feringasees. Alle Geräte müssen dabei immer hin- und her transportiert werden.

Gewünscht werden ein Hauptrasenplatz mit Tribüne, der als "kleines Stadion" mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 2500 Zuschauern dient. Hier müssen wegen der Ambitionen des FCU die Normen für Regionalliga erfüllt werden. Zudem soll auf dem Gelände ein Trainingsplatz mit einer Rundumbande entstehen sowie weiterer Leichtathletikanlagen, die vom Schulsport und vom TSV genutzt werden können, der dann auch Leichtathletik anbieten will. Zum Trainieren hätte der FCU darüber hinaus gern ein weiteres Kleinfeld und einen großen Kunstrasenplatz. Die Rugbyspieler sollen ebenfalls ein Spielfeld bekommen. Im neuen Sportpark angesiedelt werden auch die Stockschützen; sie sollen eine Bahn mit Wetterschutz kriegen.

Pläne für ein Haus der Vereine samt Gastronomie

Die Architekten haben zudem die Aufgabe, ein "Haus der Vereine" mit Gastronomie, ausreichend Umkleiden und Lagerräume für alle zu planen. Außerdem ein Lehrschwimmbecken und die Schulsportanlage für Leichtathletik, wobei noch nicht klar ist, ob diese in den öffentlichen oder den Vereine-Teil kommt, wie es aus dem Bauamt der Gemeinde heißt. Einen öffentlich zugänglichen Bereich soll es auf dem Gelände natürlich auch geben - mit Fußballplatz für Freizeitmannschaften, Mehrzweckplätzen, Beachvolleyball und Abenteuerspielplatz. Letztlich sei das alles aber nur eine sehr grobe Vorgabe, denn die Ideen sollen ja von den Architekten kommen, die sich jetzt dann auf die EU-weite Bekanntmachung auf das Unterföhringer Großprojekt melden werden.

CSU-Gemeinderat Franz Solfrank stellte angesichts der Fülle an Plätzen die Frage, ob das Areal dafür denn überhaupt groß genug sei. Darüber sollten sich die Architekten Gedanken machen, so die vorherrschende Meinung im Gremium. Josef Ebert (CSU) und Albert Kirnberger wollten wissen, mit welchen Nachfolgekosten die Kommune rechnen müsse. Bürgermeister Kemmelmeyer sagte zu, dass es vor dem zweiten Verfahrensschritt, der Auslobung des Wettbewerbs, eine grobe Schätzung geben wird.

Udo Guist von den Parteifreien hatte sich bei der Besichtigungsfahrt zu Sportstätten in der Region in dieser Sache schon schlau gemacht: Man müsse wohl mit jährlichen Ausgaben zwischen 150 000 und 500 000 Euro für Pflege, Betrieb und Unterhalt rechen, sagte er. Die Summe könnte sich allerdings reduzieren: Wenn der FCU seine Spiel- und Trainingsflächen alle an einem Ort hat, werden die Interimsplätze beim Feringasee und der alte Sportplatz an der Bergstraße in der Isarau aufgelöst. Nur der Kunstrasenplatz an der Dammstraße am Kanal soll bleiben, muss aber erneuert werden.

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