Unterföhring:Behandlungsräume für Corona-Fälle

Unterföhring: Zur mobilen Teststation in Unterföhring kommen jetzt noch Behandlungsräume für Covid-19-Patienten.

Zur mobilen Teststation in Unterföhring kommen jetzt noch Behandlungsräume für Covid-19-Patienten.

(Foto: Landratsamt)

Ärzte können Infizierte an eigens dafür eingerichteten externen Orten untersuchen

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

An vier Standorten im Landkreis werden Behandlungsräume eingerichtet, in denen Mediziner mit dem Coronavirus infizierte Patienten oder Personen, bei denen eine Infektion vermutet wird, eingehender untersuchen können. Die ersten Anlagen in Gräfelfing, Oberhaching und Unterföhring sind bereits fertig, nächste Woche soll ein solches Zentrum in Ottobrunn in Betrieb gehen. Damit wird das Netz der 17 dezentralen Stationen ergänzt, in denen niedergelassene Ärzte seit Mitte März Rachenabstriche nehmen lassen, um Personen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, nicht in den eigenen Praxisräumen testen zu müssen.

In Unterföhring etwa werden in einem sogenannten Drive-in auf dem ehemaligen Eon-Betriebsgelände Corona-Tests gemacht. Zu diesem Zweck ist dort ein Zelt aufgebaut worden, in dem eine Testung aus dem Auto heraus möglich ist, um das Infektionsgeschehen rund um das Coronavirus Sars-CoV-2 zu verlangsamen. Zusammen mit der örtlichen Ärzteschaft ist nun dort auch der Behandlungsraum in dem direkt daneben liegenden ehemaligen Betriebsgebäude hergerichtet worden. Kurzfristig seien die bislang von der Gemeinde als Archivräume genutzten Zimmer umgestaltet worden, heißt es aus dem Unterföhringer Rathaus. Doch genau wie für das Testzelt gelten für das Behandlungszentrum klare Vorgaben: Auf den Weg dorthin machen darf sich nur, wer zuvor von seinem behandelndem Hausarzt quasi überwiesen worden ist.

Weiterhin gibt es zahlreiche Infizierte, die keinerlei Symptome zeigen und somit außer anhand des Testergebnisses nicht als Erkrankte identifizierbar sind. In den dezentralen Behandlungsräumen können fortan Arzt und Patient bei Verdachtsfällen sowie bei bestätigter Covid-19-Infektion ausweichen. So soll das Infektionsrisiko in Arztpraxen für Arzt, Patienten und Mitarbeiter soweit wie möglich reduziert werden. Genutzt werden sollen die Behandlungszentren in erster Linie zur niederschwelligen ambulanten Behandlung bei akuten Problemen, wie das Landratsamt mitteilt. Patienten mit bestätigter Coronavirus-Infektion, die im Verlauf ihrer Quarantäne Symptome entwickeln, können dort in einfach zu reinigenden externen Behandlungsräumen untersucht werden. Gleichzeitig ermöglichen die Behandlungszentren die Untersuchung von Patienten mit einschlägigen Symptomen, bei denen noch kein positiver Test auf das Coronavirus vorliegt. Die Behandlungsräume stehen in der Regel allen niedergelassenen Ärzten im Umkreis zur Verfügung.

Seit Anfang dieser Woche kooperieren Landkreis und Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB), um Landkreisbürgern, die sich über die Hotline der KVB gemeldet haben, eine schnellere Testung am Ort zu ermöglichen. Ein entsprechender Ablauf wurde mit dem Versorgungsarzt für den Landkreis München, Oliver Abbushi, entwickelt. Die KVB übermittelt dazu einmal täglich die Daten der zu testenden Personen an die dafür eingerichtete Koordinationsstelle im Landratsamt. Diese gibt die Informationen an die nächstgelegene Kommune mit Testzentrum weiter, von wo sie dann den diensttuenden Arzt erreichen. Der Mediziner bestellt die zu testenden Personen mit Termin ein. Immobile und gehbehinderte Patienten werden weiterhin direkt über die KVB versorgt und vom Bereitschaftsarzt behandelt.

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