Umwelt:Sparen, speichern, sauber erzeugen

Grünwald, Laufzorn, Geothermie Laufzorn, Foto: Angelika Bardehle

Das Geothermie-Heizwerk in Oberhaching wird von der Erdwärme Grünwald betrieben. Es kann am Samstag von 9 bis 10.30 Uhr im Rahmen einer Führung besichtigt werden.

(Foto: Angelika Bardehle)

Anlässlich des Tags der erneuerbaren Energien zeigen Gemeinden und Privatleute im Landkreis an diesem Samstag vorbildliche Anlagen zum klimaschonenden Umgang mit Wärme und Strom

Von Daniela Bode

Seit 1996 wird mit dem Tag der erneuerbaren Energien an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 erinnert. In ganz Deutschland können sich an diesem Tag die Bürger an konkreten Beispielen über nachhaltige Energieerzeugung und -nutzung informieren. Auch der Landkreis München beteiligt sich seit 2005 an der Aktion. Am Samstag, 29. April, öffnen daher Firmen, Privatleute und Kommunen für Interessierte ihre Türen und zeigen, wie sie auf umweltfreundliche Weise Strom und Wärme gewinnen. Man kann sich so einen Einblick verschaffen, wie ein Bauhof mit Fernwärme aus einem Holzhackschnitzelkessel versorgt wird oder was eine hinterlüftete Thermohülle eines Hauses bewirkt.

Geothermie-Heizwerk

Seit 2008 setzt die Gemeinde Grünwald bei der Energieversorgung auf Tiefengeothermie. Aufgrund einer ergiebigen Bohrung in der Nachbargemeinde Oberhaching versorgt die Kommune seit 2011 über ihre Tochter Erdwärme Grünwald GmbH (EWG) Grünwalder Haushalte, Unternehmen, Kindergärten und Schulen mit Wärme aus der Erde. In der Laufzorner Straße 104 in Oberhaching sind am Samstag von 9 bis 10.30 Uhr unter anderem das Geothermie-Heizwerk, ein Blockheizkraftwerk zur Eigenstromerzeugung und einer Power-to-Heat-Anlage zu besichtigen. Andreas Lederle, Geschäftsführer der EWG, wird durch die Anlage führen. Da die Teilnehmerzahl auf 40 begrenzt ist, wird um Anmeldung gebeten unter info@erdwaerme-gruenwald.de.

Energiesparhaus

Wie eine Photovoltaikanlage funktioniert, eine Anlage, die die Wärme von einem Holzofen in die Wohnung überträgt, und eine Regenwassernutzungsanlage, kann man sich am Samstag in einem Privathaus in der Tizianstraße 1 in Neubiberg ansehen. Auch was eine hinterlüftete Thermohülle bewirkt, ist hier zu erfahren. Von 10 bis 13 Uhr können Interessierte sich hier verschiedene Anlagen zeigen lassen. Um Anmeldung unter Telefon 089/60 43 12 wird gebeten. Die Eigentümer wurden für das Gebäude 2009 mit dem Energiepreis des Landkreises ausgezeichnet.

Sonnenhaus

In einem Privathaus in Gräfelfing kann man sich am Samstag erklären lassen, wie die sommerliche Wärme in einem sehr großen Pufferspeicher für die Heizperiode gesichert wird. Es wurde das sogenannte Sonnenhaus-Prinzip umgesetzt. Eine 40 Quadratmeter große Solarthermie-Anlage, ein Puffer-Speicher mit einem Volumen von knapp 8000 Litern sowie eine Photovoltaikanlage mit 2,5 Kilowatt Peak können Interessierte am Gstaller Weg 38 um 11 und um 11.45 Uhr besichtigen. Die Besitzer wurden 2014 für das Gebäude mit dem Energiepreis des Landkreises ausgezeichnet. Eine Anmeldung ist erforderlich unter gerhard.mengedoht@t-online.de.

Batterie-Speicher

Ebenfalls in Gräfelfing kann man in der Richard-Strauss-Straße 2 eine kleine Photovoltaikanlage mit großem Nickel-Eisen-Batteriespeicher besichtigen. Der Clou an der Anlage: Wenn das Stromnetz ausfällt, garantiert sie, dass Heizungssteuerung, Telefon und Internet unterbrechungsfrei für ein bis zwei Tage weiterlaufen. Um eine Anmeldung für Samstag oder einen anderen Tag wird gebeten unter f.lesny@t-online.de oder Telefon 089/82 97 96 86.

Geothermie-Energiezentrale

Der kommunale Energieversorger der Gemeinde Unterföhring, Geovol, bietet am Samstag um 14 Uhr eine Führung durch die Energiezentrale am Etzweg 10 an. Sie ist neben den Bohrungen der zweite Teil des Herzstücks der Geothermie-Anlage. Erst 2016 ist die neue Zentrale fertiggestellt worden, die erste entstand bereits 2009. Die Führung dauert eineinhalb bis zwei Stunden. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Telefon 089/969 98 41 12.

Blockheizkraft

Die Gemeinde Hohenbrunn versorgt sowohl den Bauhof als auch sieben Gewerbebetriebe mit umweltfreundlicher Wärme aus dem eigenen Fernwärmenetz, das 2013 in Betrieb genommen wurde. Interessierte können am Samstag von 10 bis 12 Uhr die kommunale Fernwärmeversorgung besichtigen, deren Heizzentrale am Bauhof an der Eduard-Buchner-Straße 5 liegt. Die Wärme stammt aus einem 180-Kilowatt-Holzhackschnitzelkessel und einem Blockheizkraftwerk, die ebenfalls zu sehen sind. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Solarthermie und Elektroauto

Einen Strom-Speicher mit vier Kilowatt-Stunden Akku-Kapazität, der über das Jahr hinweg zu etwa 70 Prozent Autarkie verschafft, kann man in der Prinz-Otto-Straße 9 in Ottobrunn besichtigen. Auch die Techniken einer Solarthermie- und einer Photovoltaikanlage sowie ein Elektroauto kann man sich am Samstag zwischen 10 und 13 Uhr erklären lassen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Photovoltaik-Terrassendach

Ebenfalls in Ottobrunn können Interessierte am Samstag zwischen 10 und 13 Uhr ein Solarterrassendach besichtigen. An der Hans-Kreß-Straße 12e haben die Besitzer ihre Terrasse mit Photovoltaikmodulen überdacht, die etwa ein Drittel des Eigenbedarfs an Strom pro Jahr für diesen Haushalt produzieren. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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