Wenn die U-Bahnhaltestelle Martinsried 2027 in Betrieb geht, dann will Gräfelfing unbedingt dabei sein. Eine schnelle Anbindung vom Gewerbegebiet aus zur U-Bahnhaltestelle sei essenziell für den Wirtschaftsstandort Gräfelfing, betont Sabine Strack, zuständig für Wirtschaftsförderung in der Gemeinde. Der Ausschuss für Mobilität beauftragte daher in seiner jüngsten Sitzung eine Machbarkeitsstudie. Diese soll Optionen liefern – auch ungewöhnliche.
Die Zeit drängt, bis 2027 ist es nicht mehr lange hin, wie Strack sagte. Zwar können alle, die im Gewerbegebiet arbeiten, von den beiden S-Bahnstationen in Gräfelfing und Lochham mit Bussen an ihren Arbeitsort gelangen. Aber die Verbindung sei „nicht immer optimal“, formulierte es die Wirtschaftsförderin vorsichtig. Wenn die S-Bahn Verspätung hat, ist logischerweise der Bus schon weg. Auch auf individuelle Arbeitszeiten nimmt der MVV keine Rücksicht. Eine zusätzliche Anbindung an die U-Bahn sei jetzt schon ein „Riesenthema“ im Gewerbegebiet. Um Fachkräfte zu finden, sei eine zuverlässige und schnelle Erreichbarkeit der Arbeitsstätte von Bedeutung, so Strack.
Ob es gleich eine teure und aufwendige Machbarkeitsstudie sein müsse, stellte Lion Buro (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) infrage. Ein Gespräch mit dem MVV könnte auch Lösungen hervorbringen. Bürgermeister Peter Köstler (CSU) fand daran keinen Gefallen: Beim MVV habe man mehr Gewicht, wenn man konkrete Lösungsvorschläge mitbringe, sagte er. Köstler will groß denken. Möglicherweise kommen ja in Zukunft selbstfahrende Busse infrage? Oder gleich eine Seilbahn? „Die kriegen wir in drei Jahren.“ Auf Landkreisebene ist eine Seilbahn im großen Stil zwar vom Tisch, aber ein kurzes Stück zwischen dem Planegger Ortsteil Martinsried und Gräfelfing erscheint möglicherweise realistischer. Eine Machbarkeitsstudie wird es zeigen.