TU in Garching:Donuts und Kernfusion

TU in Garching: Der Tag der offenen Tür auf dem Garchinger Forschungscampus zieht jedes Jahr Tausende Besucher an.

Der Tag der offenen Tür auf dem Garchinger Forschungscampus zieht jedes Jahr Tausende Besucher an.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

In Garching stellen sich an diesem Samstag die Fakultäten der TU und andere wissenschaftliche Einrichtungen vor. Am Abend wird dann die Eröffnung der Linie U 6 zum Forschungszentrum vor zehn Jahren gefeiert.

Von Gudrun Passarge

Dass der Garchinger Forschungscampus jedes Jahr weiter wächst, hat wohl jeder schon mitbekommen. Das hat jedoch auch Konsequenzen für den Tag der offenen Tür an diesem Samstag. Mehr als 70 Vorträge werden in diesem Jahr angeboten, Besucher haben die Möglichkeit, 35 Stationen anzusteuern. Von den Fakultäten der TU über die Eso (Europäische Südsternwarte) und das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften bis zur EWG, der Energie-Wende-Garching, die Führungen zur Geothermie in ihrer Heizzentrale anbietet. Überall warten erstaunliche Einblicke in die Wissenschaft. Zum Beispiel geht es darum, was ein Donut mit der Kernfusion zu tun hat (Eurofusion, Physik), oder auch um Darmbakterien als Haustiere (Chemie).

Andreas Battenberg, Pressesprecher der TU in Garching und Koordinator des Tags der offenen Tür, ist selbst erstaunt, über den großen Elan von Instituten und Studenteninitiativen, sich zu präsentieren. Er empfiehlt wegen der Fülle, mit einer Shuttle-Rundfahrt zu beginnen, "weil man da mitbekommt, wie groß das Gelände eigentlich ist. Es wächst und wächst und es ist imposant, die ganzen Baustellen zu sehen." Derzeit werden der Bau der Fakultät für Elektrotechnik und auch die Baustelle des Fraunhofer-Instituts Aisec für angewandte und integrierte Sicherheit vorbereitet. Wer mehr erfahren möchte, kann beim Staatlichen Bauamt München 2 vorbeischauen, das Pläne zur Entwicklung des Forschungscampus vorzeigen kann.

Für Kinder gibt es ein eigenes Programm

Auch für Kinder ist einiges geboten. Battenberg nennt 45 Veranstaltungen, die extra für sie konzipiert wurden, sie sind im Programmheft eigens gekennzeichnet. Ebenso wie die 13 englischsprachigen Angebote. An Besonderheiten nennt Battenberg das Room-Escape-Spiel in der Mathematik. Dort muss ein Team von sechs Leuten innerhalb von 30 Minuten gemeinsam nach einem Schlüssel suchen, um aus dem Raum wieder herauszukommen. Sollte das nicht gelingen, wird nach einer halben Stunde automatisch wieder geöffnet. "Das ist sicherlich sehr spannend", sagt der Pressesprecher. Genauso wie für Motorradfahrer wohl das Elektromotorrad von Interesse sein dürfte, das die TU in Kooperation mit BMW entwickelt hat, "eine richtig fetzige Maschine", sagt Battenberg.

Ob Chemie, Physik, Medizintechnik, Informatik oder Astronomie, alle sind dabei. Es gibt feste Ausstellungen in den Foyers der Gebäude, Informationen für Studieninteressenten, und Wissenswertes für Laien. Auch die Metall-Innung München-Erding-Freising wird mit einem Stand vertreten sein ebenso wie die Ausbildungsstelle der TU (Autum), die an die 30 verschiedene nichtakademische Berufe vertritt, für die an der TU auch Lehrstellen angeboten werden. Die Anmeldung für den Ausbildungsbeginn 2017 endet am 27. November 2016.

Wie vielfältig das Leben auch außerhalb der Wissenschaft am Campus ist, darauf machen 32 studentische Initiativen aufmerksam (Fakultät Maschinenwesen). Ob die TUM Phoenix Robotics, die autonome Modellfahrzeuge entwickelt, die Initiative "Arbeiterkind.de", die sich für Chancengleichheit in der Bildung einsetzt oder die TUM Jazzband, für die zahlreichen Studenten am Campus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich zu einzubringen.

Reisen ins Innere eines Proteins, Raumfahrt zum Anfassen, gesunde Ernährung für alle, kaum ein Thema, das nicht zur Sprache kommt. Alle Veranstaltungen sind kostenlos, nur bei wenigen muss man sich anmelden. So beispielsweise auch zu den Führungen in der Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II). Wer sich zwischendurch stärken möchte, findet mittlerweile neun Cafés, Bistros oder Imbissbuden auf dem Gelände. Der Tag der offenen Tür auf dem Forschungscampus dauert von 11 bis 18 Uhr und auch diesmal rechnet Battenberg wieder mit etwa 10 000 Besuchern. Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.forschung-garching.de.

Wer nach so viel geballtem Wissen noch das Bedürfnis verspürt, in geselliger Runde den Abend ausklingen zu lassen, der kann gleich dableiben. Die U-Bahnlinie 6 zum Forschungszentrum mit Halt in Garching fuhr am 14. Oktober 2006 zum ersten Mal. Das wird gefeiert mit einer rauschenden Party. Die Stadt Garching und die Technische Universität München laden die gesamte Garchinger Bevölkerung für diesen Samstag, 18 Uhr in die Fakultät für Maschinenwesen, Boltzmannstraße 15 zur U-Bahn-Party ein.

Abends ist die Fahrt zwischen Hochbrück und Forschungszentrum kostenlos

Los geht die Feier bereits um 17.15 Uhr auf dem Maibaumplatz mit einem Standkonzert des Garchinger Blasorchesters. Anschließend gibt es eine gemeinsame Abfahrt zum For-schungszentrum. Nach Grußworten von Bürgermeister Dietmar Gruchmann und Glückwünschen des Kanzlers der Technischen Universität München, Albert Berger, sowie MVG-Geschäftsführer Ingo Wortmann wird gefeiert. Von 18.45 Uhr an spielt die TUM Jazzband zum Freibier der Brauerei Weihenstephan auf und nach 20 Uhr steht DJ Fresh Herman auf der Bühne in der Maschinenbaufakultät.

Für die Zeit zwischen 17 Uhr und 23 Uhr kann die Linie U 6 zwischen Hochbrück und Forschungszentrum in beide Richtungen kostenlos, also ohne Ticket genutzt werden.

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