Trinkwasser:Konsequent gegen das Bakterium

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Unterschleißheim hält Chlorung des Trinkwassers bis Mitte Oktober bei

Die Anreicherung des Unterschleißheimer Trinkwassers mit Chlor wird mindestens bis Mitte Oktober fortgesetzt. Bei laufendem Proben werden immer noch minimale Spuren des Bakteriums Pseudomonas aeruginosa gefunden. Die Chlorung zur Abtötung der Bakterien wird bis an die Grenzwerte für Chlor ausgereizt, soll nach ausdrücklicher Versicherung aus den Stadtwerken allerdings keinerlei Konsequenzen für die Nutzer haben. Weil sich die Schadstoffbekämpfung so hinauszögert, wird die Stadt nun alle Haushalte in einem Anschreiben informieren und dabei auch Kontaktadressen im Staatlichen Gesundheitsamt liefern.

Man habe "alle Maßnahmen eingeleitet", um der Problematik Herr zu werden, versicherte Bürgermeister Christoph Böck (SPD) im Werkausschuss des Stadtrats, die Stadt werde weiter "sehr konsequent handeln". Wie das Bakterium in das Leitungsnetz gelangen konnte, ist weiter ungeklärt. Bei der Abgabestelle des Wasserwerks im Berglwald ins Leitungsnetz sei das Pseudomonas nicht aufgetreten, so dass die Wasserförderung nicht Ursache sein könne.

Das Bakterium ist nach den Darstellungen der Stadtwerke für die normale Verdauung völlig unbedenklich. Menschen mit inneren Erkrankungen oder Verletzungen könnten aber schwerwiegende Probleme bekommen und bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung wird Vorsicht empfohlen. Die gesetzliche Vorgabe ist jedenfalls, null Pseudomonas im Trinkwasser anzutreffen. Nach den ersten Chlorattacken der Stadtwerke war dieses Ziel bei einer Messrunde an den sieben Messstellen erreicht worden, bei einer weiteren dann wieder nicht. Auch wenn die zwei positiven Messergebnisse mit eins und fünf marginal waren, so ist doch die Pseudomonas-Freiheit noch nicht erreicht. Die Chlorkonzentration wird nun bis zum zulässigen Grenzwert von 0,3 je Milliliter erhöht und mindestens bis 11. Oktober auf dieser Stufe gehalten.

Am 27. September findet dann eine erste Probemessung statt, am 11. Oktober eine zweite. Dazu wird die Zahl der Messstellen auf jeweils 20 erhöht. Erst wenn beide Kontrollen lupenrein negativ sind, wird die Chlorung stufenweise zurückgefahren. So wie die warme Sommerzeit das Wachstum des Pseudomonas begünstigt hatte, so erwarten die Experten nun, dass die kälteren Temperaturen in den Leitungen die Bekämpfung unterstützen werden.

© SZ vom 21.09.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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