Treffen der Agenda 21:Sauber, aber nicht billig

Kritik an Preisen für Fernwärme in Pullach hält an

Dass Fernwärme einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz leistet, ist unbestritten. In Pullach gibt es jedoch immer wieder Kritik an der Preisgestaltung des gemeindeeigenen Versorgers Innovative Energie für Pullach GmbH (IEP). Diese war auch Thema beim Herbstforum der örtlichen Agenda 21, das kürzlich im Bürgerhaus stattfand. Unter den etwa 40 Besuchern waren auch Kunden der IEP, von denen einige kritisierten, dass die Preise für Fernwärme weiter steigen, bei allgemein sinkenden Heizkosten. Auf Unverständnis stieß auch die in den Abnahmeverträgen vereinbarte sogenannte Preisgleitformel.

IEP-Geschäftsführer Helmut Mangold erklärte, dass der Energieversorger den vertraglich möglichen Spielraum für Preiserhöhungen in den vergangenen zehn Jahren nicht ausgenutzt und den Preis jährlich nur moderat erhöht habe. Die Preisgleitformel, auf die die Kunden umsteigen könnten, sei an der tatsächlichen Kostenstruktur der IEP orientiert. Dennoch zweifelten einzelne Besucher am Versprechen der IEP, die Geothermie "dauerhaft günstig" zu halten. In Einzelfällen seien durch den Umstieg von Gas und Öl auf Geothermie erhebliche Mehrkosten entstanden.

Mangold wies darauf hin, dass in Vergleichsrechnungen auch langfristige Investitions- und Instandhaltungskosten für die Heizanlagen berücksichtigt werden. Zudem habe er zeigen können, dass Pullach im Vergleich zu benachbarten Fernwärmeversorgern im "guten Mittelfeld" liegt, heißt es in einem Bericht der Agenda.

Beim Herbstforum ging es zudem um Strahlenbelastung durch Mobilfunk und die Zukunft der Pullacher Bürgersolaranlagen. Dazu erklärte der Vorsitzende des Vereins Erneuerbare Energie Isartal, Peter Kloeber, dass der vom Gemeinderat beschlossene Dachausbau bei Gebäuden der Wohnungsbaugesellschaft für Anteilseigner von Solaranlagen problematisch sei, weil eine Unterbrechung des Betriebs der Anlagen durch Umbau für sie finanzielle Auswirkungen habe.

Die Sprecher der Arbeitskreise Verkehr, Ortsgestaltung und Natur, sowie Energie und Klimaschutz berichteten über den Stand ihrer Projekte. Auf der Agenda 21-Internetseite ist der Fortschritt bei den Top-10-Projekten dargestellt. "Leider muss festgestellt werden, dass bei der jetzt fälligen Umsetzung durch die Verwaltung und bei Entscheidungen im Gemeinderat kaum Fortschritte zu verzeichnen sind", resümiert Bert Eisl, der beim Herbstforum in der Wahl als Sprecher der Agenda für weitere zwei Jahre bestätigt wurde. Sein Stellvertreter bleibt Justus Thyroff.

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