Tradition:Zur Feier des Sommers

Tradition: Lindenbursche aus Überzeugung: Brautechnologiestudent Simon Huff.

Lindenbursche aus Überzeugung: Brautechnologiestudent Simon Huff.

(Foto: Claus Schunk)

Knapp 45 Kubikmeter Holz sollen brennen, wenn Simon Huff das Neubiberger Sonnwendfeuer entzündet.

Von Felix Gömöry, Neubiberg

Sie stellen Maibäume auf, veranstalten und begleiten Dorffeste, nehmen an kirchlichen Feiertagen teil und kleiden sich in Trachten: Burschenvereine pflegen im gesamten Landkreis die regionalen Bräuche. Dieser Grundsatz motivierte auch Simon Huff, den Lindenburschen in Neubiberg beizutreten. "Ich finde die bayerische Tradition toll und wichtig", sagt der 24-Jährige, der seit 2015 den Vorsitz des Vereins inne hat. "Sie muss bewahrt werden."

Knapp 45 Kubikmeter Holz werden beim Sonnwendfeuer verbrannt

Huff und die anderen Lindenburschen stecken gerade mitten in den Vorbereitungen für die Feier einer weiteren beliebten Tradition: Das Sonnwendfeuer der Burschen soll je nach Wetterlage am Samstag, 17. Juni, oder in der Woche darauf am 24. Juni von 16 Uhr an im Landschaftspark Neubiberg stattfinden. Bei dem Fest zum Tag mit dem meisten Tageslicht des Jahres wird ein Holzstoß angezündet, der heuer rund 45 Kubikmeter umfasst: sieben Meter breit und vier Meter hoch wird er sein.

Begleitet wird das Sonnenwendfeuer mit bayerischer Musik, Speisen und Getränken sowie Feuerwerk. "Wir erwarten an die 5000 Gäste. Von Kiddies bis Rentnern", sagt Huff. Eine ganze Menge, schließlich hat Neubiberg etwa 14 000 Einwohner. "Die grobe Planung wurde schon vor Monaten gemacht, jetzt geht es um die Details", erklärt Huff. Er wird zur Feier des Sommers die eröffnende Rede halten und das Feuer anfachen. Danach wird es heißen: Augen offen halten und darauf achten, dass auch alles glatt geht. Um die 70 Freiwillige werden Huff und den Burschen dabei zur Seite stehen.

Insgesamt kostet die Veranstaltung laut Huff mehr als 10 000 Euro. Zugleich sei sie unter anderem durch Getränkeverkäufe auch eine wichtige Einnahmequelle für die Burschen. "Damit müssen wir den Verein ein Jahr lang finanzieren." Als das Fest letztes Jahr ausfiel, weil das Gelände durch eine Traglufthalle belegt war, "mussten wir von Erspartem leben und kleine Projekte, wie den Bau eines Gartenzauns um unser Vereinsheim, erst mal auf Eis legen".

Von den Einnahmen des Festes zehrt der Burschenverein das Jahr über

Huff, der Brau- und Getränketechnologie studiert und zur Zeit seine Bachelorarbeit schreibt, kam 2012 zum Burschenverein. "Ein Kumpel hat mich überzeugt, mir es mal anzuschauen. Ich bin mit den Leuten gut zurecht gekommen, es hat mir Spaß gemacht und so bin ich beigetreten." 2015 wurde er dann zum Vorsitzenden gewählt. "Ich hatte Lust mich noch mehr zu engagieren und Zeit hatte ich auch, weil ich da gerade mit dem Studium anfing." Es gehöre sehr viel zu dem Amt: "Ich plane Projekte, habe mit vielen Leuten zu tun, auch Politikern, teste meine Belastbarkeit. Es ist anstrengend, aber ich lerne viel dazu und es macht mir Spaß."

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